Jetzt 4 Wochen kostenfrei Tag des Herrn lesen!

Anstoß

Johannes, der Täufer

Es beginnt mit einer Begegnung: Ein Engel des Herrn kündigt die Geburt eines Sohnes an. Sein Name bedeutet: Gott ist gnädig. Schon von Mutterleib an wird das Kind vom Heiligen Geist erfüllt sein und mit dem Geist und der Kraft des Elija wird er dem Herrn vorangehen (Lk 1,15.17).

Angela Degenhardt

Ein beeindruckender Anfang, den die Geschichte des Johannes nimmt. Derselbe Engel wird später auch zu Maria kommen und die Geburt Jesu ankündigen. Wenn im Alten Testament vom "Engel des Herrn" die Rede ist, wird oft nahezu unmittelbar vom Handeln Gottes selbst gesprochen. Ganz eng mit Gottes Tun verbunden ist also dieses Kind von Anfang an, denn es soll Gottes Sohn den Weg bereiten und seinerseits die Barmherzigkeit Gottes verkünden.

Noch als Kind im Mutterschoß begegnet er dem Gottessohn. Das Kind Johannes hüpft im Bauch seiner Mutter, als Maria zu ihnen kommt. Elisabeth und Johannes sind ebenso wie Maria ganz erfüllt von Gottes Geist.

Von Johannes dem Täufer erzählen alle vier Evangelien; auch der jüdische Chronist Josephus Flavius schreibt von ihm: ein Asket, der in der Wüste lebt, sich von Heuschrecken und wildem Honig ernährt und in Kamelhaar kleidet. Ein Radikaler, der von seiner Wurzel her lebt - aus der Verbindung mit Gott. Kompromisslos zeigt Johannes den Menschen, dass ihre Lebensweise sie ins Unheil führt und ruft zur Umkehr auf. Und sie kommen in Scharen an den Jordan, um in der Taufe die Vergebung ihrer Sünden zu erfahren. Die Anweisung an die fragenden Menschen, wie sie denn Buße tun, das heißt es besser machen können, sind einfach und naheliegend: das Nötige miteinander teilen, niemanden übervorteilen und mit dem zufrieden sein, was einem zusteht. Johannes muss sehr beeindruckend sein, dass so viele ihn hören wollen - selbst Herodes spricht gern mit ihm und hätte ihn aus eigenem Antrieb wohl nicht töten lassen (Mk 6,17.20)

Schließlich gibt es eine dritte "Gottesbegegnung", eine von Angesicht zu Angesicht: Jesus steht Johannes am Jordan gegenüber und bittet um die Taufe. Da sieht Johannes den Geist Gottes auf Jesus herabkommen und bekennt: Dieser ist der Sohn Gottes (Joh 1,34).

Jesus seinerseits fragt seine Zuhörer, was sie zu sehen erwarteten, als sie in die Wüste hinausgegangen sind - und gibt selbst ein Zeugnis über seinen Vorläufer, dessen Leben so eng mit seinem verbunden ist: Ihr habt mehr gesehen, als einen Propheten. Ich sage euch: Unter allen Menschen gibt es keinen größeren als Johannes (Lk 7,26ff).

Die Sehnsucht nach Heil ist noch immer groß. Was erwarten wir heute?

Angela Degenhardt, Gemeindereferentin in Sangerhausen

Aktuelle Empfehlung

Der TAG DES HERRN als E-Paper - Jetzt entdecken!

Aktuelle Buchtipps