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Den Zusagen Gottes trauen

Bistum Erfurt startet pastorales Schwerpunktthema "Mit dem Himmel beschenkt"

Erfurt. Vertreter aus den Gemeinden des Bistums Erfurt trafen sich am Vorabend des ersten Advents in der Brunnenkirche Erfurt. Bischof Joachim Wanke und Seelsorgeamtsleiter Domkapitular Gregor Arndt informierten über den neuen pastoralen Schwerpunkt für die Jahre 2010 und 2011.

In den vergangenen Jahren wurden im Bistum Erfurt immer wieder Themen des Glaubens - so die missionarische Pastoral, die Seelsorge oder die Barmherzigkeit - für eine gewisse Zeit besonders beleuchtet. In den nächten zwei Jahren soll nun das von einer Arbeitsgruppe des Seelsorgeamtes erarbeitete Thema "Mit dem Himmel beschenkt" im Mittelpunkt stehen.

Bischof Joachim Wanke machte in seinen einleitenden Worten deutlich, dass damit im Grunde nichts Neues in die Mitte gerückt werde. Vielmehr gehe es um eine Fortsetzung der bisher behandelten Themen, ähnlich einem Lichtspot, der immer wieder andere Akzente in den Blick nimmt. Dabei ist es dem Bischof besonders wichtig, dass die Gläubigen den Reichtum und die Vielfalt der Frohbotschaft besser erkennen und sie so anderen Menschen am eigenen Leben bezeugen und vermitteln können.

Einer Meinung, dass viele Zeitgenossen einfach keine Begabung für Religion haben oder dass sie in Religionsfragen "unmusikalisch" seien, widersprach Wanke und erinnerte an das vielfältige Engagement und die Werte, die von der überwiegenden Mehrheit der Nichtchristen auch in Thüringen getragen werden.

Seelsorge beginnt dort, wo der Mensch steht

Hier komme es darauf an, ins Gespräch zu kommen und auf den hinzuweisen, nach dem sich alle Menschen sehnen. "Wir können zeigen, was wir geschenkt bekommen haben, und die Türen und Fenster öffnende Kraft des Glaubens vermitteln", betonte der Bischof. Das Motto des neuen Schwerpunktthemas "Mit dem Himmel beschenkt" sei gleichsam eine Kurzbeschreibung des ganzen Evangeliums.

Zudem erinnerte Bischof Joachim Wanke an den ersten Thessalonicherbrief, in dem der Apos-tel Paulus die Gemeinde darauf hinweist, dass sie aus Berufenen und Erwählten zusammengefügt sei. Dies gelte auch für Christen heute, betonte Wanke. Weiter machte er den Gemeindevertretern Mut, die Menschen anzunehmen, wie sie sind.

Neuhinzugekommene hätten nun einmal nicht den Hintergrund einer schrittweisen Beheimatung in der Gemeinde über Kindstaufe, Erstkommunion und Firmung. "Dort wo der konkrete Mensch derzeit steht, dort muss unsere Pastoral beginnen", sagte Bischof Wanke.

Die Bindung an Christus und sein Gebot wirke befreiend, rief der Erfurter Bischof in Erinnerung. "Wer glaubt, wird souverän, souverän auch mit Blick auf die eigenen Schwächen," betonte er.

Als weiteres Anliegen benannte Joachim Wanke die Hinwendung der Christen zu ihren Mitmenschen. Diesen Aspekt, der im Elisabethjahr 2007 besonders in den Blick genommen wurde, gelte es weiterhin mit Leben zu füllen. Die geschwisterliche Liebe der Christen müsse auch die Menschen vor den Kirchentüren erreichen. Zusammenfassend sagte der Bischof: "Es ist die Aufgabe der Kirche, auf den Himmel hinzuweisen. Dazu ist sie da. Das soll sie bezeugen. Wir sind für die Herrlichkeit eines Lebens bei Gott bestimmt. Das ist keine billige Vertröstung, sondern eine Zusage Gottes, aus der wir und mit der wir schon jetzt leben dürfen. Wir sind mit dem Himmel beschenkt."

Nach eigenen Himmelserfahrungen suchen

Der Leiter des Erfurter Seelsorgeamtes, Domkapitular Gregor Arndt, erläuterte in seinen Worten konkrete Schritte, die nötig sind, das pastorale Schwerpunktthema mit Leben zu füllen. Unter anderem werden vom Seelsorgeamt verschiedene Materialien zur Verfügung gestellt.

An die Gemeinden und jeden einzelnen Christen erging zudem die Einladung, im eigenen Leben darauf zu schauen, wo sich Erfahrungen des geschenkten Himmels finden lassen. Diese sollen dann in einen Pastoraltag des Bistums Erfurt am 29. und 30. Oktober 2010 einfließen, zu dem Bischof Joachim Wanke einladen wird.

Von Holger Jakobi

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