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Weihnachten in der Stadt

Weihnachtsbotschaft in 48 Läden - Der "Nordhäuser Krippenweg" ist eine Idee von Pfarrer Richard Hentrich

Nordhausen. Die weihnachtliche Botschaft zu den Menschen bringen, ist das Anliegen des Nordhäuser Krippenweges, der in diesem Jahr zum vierten Mal stattfand. Die Idee dazu hatte Richard Hentrich, Pfarrer am Dom zum Heiligen Kreuz.

Rita Bierwisch vom Geschäft Mode Hit und Pfarrer Richard Hentrich schauen sich die Domkrippe in einem Schaufenster an.

Im Nordhäuser Modeatelier Hebestreit herrscht Hochbetrieb. Manuela Fiedler-Hebestreit und ihre Kollegen haben zu tun. Kunden kommen und gehen. Und doch ist nicht alles wie sonst üblich. Passanten bleiben am Schaufenster stehen um eine der ausgestellten Krippen zu betrachten. "Sie schauen und unterhalten sich darüber. Es ist einfach eine gute Idee, bei der wir gerne mitmachen", freut sich Manuela Fiedler-Hebestreit.

Gleich gegenüber betreibt Rita Bierwisch seit 1991 eines ihrer beiden Bekleidungsgeschäfte Mode Hit Nordhausen. Beim Nordhäuser Krippenweg macht Rita Bierwisch von Anfang an mit. Und sie hat eine Besonderheit in ihrem Fenster stehen, die Krippe vom Dom zum Heiligen Kreuz. Zusammen mit Pfarrer Hentrich schaut sie von außen auf die Figuren, die ein ganzes Fenster dominieren. Und wie reagieren die Nordhäuser Bewohner. Rita Bierwisch: "Ich habe gute Erfahrungen gemacht und die Resonanz meiner Kunden ist durchweg positiv. Nicht wenige sind hellauf begeistert."

Begeistert ist auch Pfarrer Richard Hentrich, der die Idee zum Nordhäuser Krippenweg hatte. Beim Gang durch die Altstadt des Ortes hin zu den 48 Krippen in den Geschäften erzählt der katholische Seelsorger vom "Südeichsfeldischen Krippenweg", den er in seiner Zeit als Pfarrer in Küllstedt aufbauen half. Die Küllstedter Kirchenkrippe mit ihren Oberammergauer Schnitzfiguren ist inzwischen zu einem Besuchermagneten geworden. Daneben gibt es im Advent die Küllstedter Hauskrippenausstellung, die am zweiten und dritten Adventssonntag zu sehen ist.

"Pfarrer, na dann mach mal!"

Nach seinem Wechsel von Küllstedt nach Nordhausen überlegte Richard Hentrich, was sich in Sachen Krippen in der Stadt am Südharz verwirklichen lässt. Die christlichen Gemeindemitglieder sind hier eine Minderheit und vielen Einwohnern ist die Weihnachtsbotschaft fremd. Für den neuen katholischen Pfarrer war dies eine Herausforderung. "Im Rahmen des Stadtmarketings stellte ich meine Idee vor und alle sagten: ,Pfarrer, na dann mach mal!‘ So bin ich dann durch die Geschäfte gezogen." Mit Erfolg, so kann heute festgestellt werden. Bis zum vierten Advent bot der Nordhäuser Krippenweg einen Rundgang zwischen Rathausplatz und Altstadt an. 48 Geschäfte machten in diesem Jahr mit und stellten Teile ihrer Schaufenster für das Aufstellen von Weihnachtskrippen zur Verfügung. Mitglieder der Pfarrei Dom zum Heiligen Kreuz und einige andere Aussteller - so die katholischen Gemeinden Niedersachswerfen und Ellrich sowie das St. Josefshaus - zeigten in 67 Darstellungen das "Ereignis von Betlehem." Zudem ergänzte Pfarrer Hentrich den Krippenweg mit Teilen seiner Sammlung "Krippen aus aller Welt", die in einem leerstehenden Laden gezeigt wurden, den die Ristorante-Pizzeria Rustica dem Krippenweg überlassen hat.

Dokumentation eines guten Miteinanders

Pfarrer Richard Hentrich betont, dass die Krippen nicht nur als eine würdige Ergänzung zum traditionellen Weihnachtsmarkt zu verstehen sind, sondern auch das gute Miteinander der Bürger Nordhausens dokumentieren. Richard Hentrich: "Obwohl die meisten der Geschäftsinhaber keine Mitglieder der Kirchgemeinden sind, so trugen sie auch in diesem Jahr dazu bei, dass besonders den Kindern und ihren Familien der Anlass des Weihnachtsfestes in aller Öffentlichkeit vor Augen gestellt wurde - die Geburt des Herrn im Stall von Betlehem.

Bald müssen die Geschäftsleute wie Rita Bierwisch auf die Krippe wieder verzichten. Am Montag nach dem vierten Advent tritt die Domkrippe ihre Rückreise an und auch die anderen Darstellungen der Geburt Jesu werden von ihren Besitzern rechtzeitig vor dem Weihnachtsfest abgeholt. Doch von Pfarrer Hentrich ergeht eine Einladung an alle Bürger und die Gäste seiner Stadt. Er sagt: "Herzlich heiße ich sie willkommen ab dem 25. Dezember zum Besuch der Krippen in den Kirchen von Nordhausen."

Von Holger Jakobi

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