Ein Kurs, der den Glauben lehrt
Die Theologie im Fernkurs befähigt die Absolventen, ihren Glauben gut begründet zu leben
Erfurt. Die Teilnahme an den Grund- und Aufbaukursen Theologie im Fernkurs hilft, sachkundig und engagiert Auskunft über den eigenen Glauben zu geben. Kürzlich ging in der Erfurter Heimvolkshochschule St. Ursula ein Aufbaukurs zu Ende.
Was macht es aus, wenn Menschen aus dem Evangelium heraus leben? Bischof Joachim Wanke ging in seinen Worten zum Abschluss des Aufbaukurses Theologie im Fernkurs unter anderem auf diese Frage ein. Das Evangelium, so der Bischof, "ist eine Botschaft vom österlichen "Herrschaftswechsel". Wörtlich sagte er: "Das ist die Mitte dessen, was die Kirche zu verkünden und wir als Christen zu leben haben: uns der österlichen Wende gemäß zu verhalten. Und da bleiben die großen Stichworte wichtig: Umkehr, Heiligung des eigenen Lebens und selbstlose Liebe zu Gott und den Mitmenschen."
Mit Gott auf das eigene Herz schauen
Weiter betonte der Erfurter Bischof, dass es Gott sei, der dem Menschen sein Herz zuwendet. Daraus verändere sich das "Wie" des christlichen Verhaltens und Tuns. Wanke benannte drei Punkte: die Gelassenheit, die Ernsthaftigkeit sowie die spielerische Annäherung an Gott. Dabei komme es darauf an, auf das eigene Herz zu schauen und den eigenen Sehnsüchten auf die Spur zu kommen. Der Bischof sagte zusammenfassend: "Ich kann mir letztlich die ganze Schöpfung nur als grandioses Spiel der Liebe Gottes denken, eines Gottes, der den Überschwang seiner Liebe ,spielerisch‘ weitergeben möchte in eine von ihm geschaffene Wirklichkeit hinein, eben die des Menschen."
Joachim Wanke hielt seinen Vortrag "Heute christlich leben" vor den Absolventen des kürzlich zu Ende gegangenen Aufbaukurses Theologie. Dabei wurden die Zertifikate sowie die Zeugnisse für die Teilnehmer ausgegeben, die sich einer Prüfung unterzogen hatten. Dr. Jutta Brutscheck, die im Bistum Erfurt die Grundund Aufbaukurse leitet, würdigte den Einsatz und das Engagement der Teilnehmer. Grund- und Aufbaukurs haben, so Brutscheck, die Männer und Frauen zusammenwachsen lassen. Neben dem vermittelten fachlichen Wissen - dessen Grundlage die in Würzburg herausgebenen Lehrbriefe sind - entstand eine gute Gemeinschaft untereinander. Jutta Brutscheck dankte zudem den Familien der Teilnehmenden, ohne deren Toleranz und Mittragen der sechsjährige Kurs nicht möglich gewesen wäre.
Vermitteltes Wissen stärkt Selbstwertgefühl
Von Seite der Teilnehmenden sagte Ulrike Hörning: "Der Kurs regt an, er ist nachhaltig und macht neugierig, immer mehr Wissen zu erreichen." Und Andrea Adam sagte im Namen aller Kursteilnehmer: "Trotz aller Verschiedenheit bezüglich Alter, Herkunft, Bildung, Familienstand, Ansichten und Einstellungen einte uns die Hoffnung und Sehnsucht, mehr über den Glauben zu erfahren, und so machten wir uns gemeinsam auf den Weg, um Schritt für Schritt den steilen Pfad der Erkenntnis zu erklimmen." Sie machte zudem deutlich, dass die Möglichkeit der Theologie im Fernkurs zwar kein vollständiges Studium ersetze, aber interessierte Laien dazu befähige, ihren Glauben gut begründet leben und gestalten zu können."
Stefan Meyer-Ahlen von Theologie im Fernkurs Würzburg, der zur Abschlussveranstaltung nach Erfurt gekommen war, zeigte sich vom Engagement der Frauen und Männer beeindruckt, die sich gemeinsam auf den Weg gemacht hatten. Er machte deutlich, dass die Kurse neben der Wissensvermittlung in Theologie und Glaube auch das Selbstwertgefühl der Teilnehmenden stärke, ohne sie egoistisch zu machen.
Von Holger Jakobi