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"Das war cool organisiert"

20 Jugendliche aus der Diözese Görlitz waren zum Taizé-Treffen im polnischen Posen (Poznan)

20 Jugendliche aus der Diözese Görlitz waren zum Taizé-Treffen im polnischen Posen (Poznan)

In einer Messehalle fanden sich bis zu 10 000 Jugendliche zusammen. Johanna Hänel war faszniert, dass es dennoch still war.

Zeitig aufstehen mussten die 20 Jugendlichen aus der Diözese Görlitz, die am 29. Dezember um sechs Uhr vom Bahnhof Cottbus aus nach Posen (Poznan) fuhren. Ihr Ziel war das 32. Europäische Taizetreffen, zu dem mehr als 30 000 Jugendliche aus etwa 50 Ländern angemeldet waren. Zusammen mit den Tagespilgern fanden sich in der knapp 600 000 Einwohner zählenden Messe-, Universitäts- und Bischofsstadt rund 35 000 Gäste.

Evangelische und katholische Jugendliche

Bereits zum vierten Mal wurde das über den Jahreswechsel stattfindenden Treffen in Polen veranstaltet. Die über 1200 deutschen Teilnehmer hatten im Wende- Jubiläumsjahr 2009 besonderen Grund dankbar zu ihren Nachbarn zu fahren, hatten diese doch mit der "Solidarnosc" dafür gesorgt, dass die Mauer vor 20 Jahren fallen konnte. Es standen nicht von ungefähr die Themen Frieden, Gerechtigkeit und Solidarität auf dem Programm. Darüber hinaus schlug ein "Brief aus China" eine Brücke in dieses weit entfernte Land. Brücken wurden gebaut zwischen Kontinenten, zwischen Menschen unterschiedlicher Hautfarben, Konfessionen und Religionen.

Der Pilgergruppe der Jugendlichen der Diözese Görlitz unter der Leitung des Diözesanjugendseelsorgers Roland Elsner hatten sich auch evangelische Jugendliche und Pastor Ingolf Kschenka angeschlossen. Die Jugendlichen waren von der Logistik und Organisation der Gastgeber fasziniert. Alles klappte reibungslos, vor allem die Essenausteilung. Die Teilnehmer wurden durch die Hallen geleitet und währenddessen füllten sich ihre Hände mit allem Lebenswichtigen. "Das war cool organisiert", war Kuratus Elsner begeistert.

Das hier ist eine ganz andere Dimension

In Halle 15 der "Internationalen Messe Poznan" fanden die Jugendlichen Stille. "Es war beeindruckend für mich, hinter mir sitzen 10 000 Jugendliche und alles ist still", so Johanna Hänel (20) aus der evangelischen Gemeinde Kodersdorf, die aus Warschau angereist war, wo sie derzeit ein europäisches Freiwilligenjahr absolviert.

Vieles in Posen erinnert die Jugendlichen, die schon in Taizé waren, an den Tagesablauf in Frankreich. Laura Obst (15) aus der St.-Benno-Gemeinde Spremberg, die im Sommer in Taizé war, begeistert die Weltoffenheit und Präsenz des Treffens in einer Großstadt. "Es ist ganz anders hier als in dem kleinen Gebetsort in Burgund. Das hier ist eine ganz andere Dimension, das ist große Weltkirche."

Nach dem Morgengebet in den 150 Gemeinden, auf welche die Pilger aufgeteilt waren, wurden die Teilnehmer in internationale Gesprächsgruppen entsandt. Dort diskutierten die Jugendlichen jeden Tag ausgesuchte Textpassagen aus dem Brief aus China. "Teilen, was wir haben" und "Vertrauen auf Gott vertiefen" waren zwei Stichpunkte aus dem Brief, den der Taizé-Prior Bruder Alois an alle Teilnehmer verteilen ließ.

Bei aller Fülle in diesen Tagen, die von den Teilnehmern dankbar wahrgenommen wurden, fehlten einigen doch die "Schlager, die altbekannten Gesänge aus Taize", wie Roland Elsner es ausdrückte. Er würde es begrüßen, "wenn sich noch mehr Jugendliche aus unseren katholischen und evangelischen Gemeinden auf solche Begegnungen einlassen würden". Von den polnischen Jugendlichen weiß er, "dass diese großes Interesse an ihren Nachbarn haben. Sie zeigen dies beispielsweise durch das Erlernen der deutschen Sprache, die bekanntermaßen eine sehr schwere ist."

Es geht nicht um das Materielle

Dass sich die "Beziehungen dabei nicht nur um das Materielle, um Tanken, Zigarettenstangen und günstiges Einkaufen dreht, sondern um Horizonterweiterung und das Lösen von Spannungen, auch aus dem gemeinsamen Glauben heraus", wünscht sich der Jugendseelsorger. Er brachte seinen Wunsch zum Ausdruck, dass es Ende 2010 gelingen möge, dass "wiederum eine gemeinsame Fahrt von katholischen und evangelischen Jugendlichen, zu diesem Treffen - dann nach Rotterdam - möglich wird. Das war und ist das Ziel von Taizé: gelebte Ökumene."

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