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Das Blumenwasser gefriert

Der lange und kalte Winter macht auch den Pfarrgemeinden im Bistum Görlitz zu schaffen

Görlitz (eco). In Großräschen friert das Blumenwasser, in Niesky ist die Wasserleitung zur Kirche eingefroren und in Senftenberg musste Heizöl nachbestellt werden.

Schnee auch rund um die Kathedrale St. Jakobus in Görlitz. Hier gilt deshalb jetzt Parkverbot.

Pfarrer Matthias Grzelka ist heilfroh, dass der Winter bis jetzt keinen großen Schaden angerichtet hat und hofft, dass das auch so bleibt. "Wir haben ordentlich Fasching gefeiert, aber die Beteiligung an den Veranstaltungen und Gottesdiensten ist schon geringer ausgefallen. Besondere Vorkommnisse gab es bisher nicht. Hoffen wir weiter", berichtet der Pfarrer vom Winter in Lübbenau.

Der Pfarrer der Görlitzer Pfarrei Heilig Kreuz wartet noch auf das dicke Ende: "Die Kirche ist bei unter zehn Grad minus Außentemperatur kälter als sonst. Wir heizen mit Gas, die dicke Rechnung kommt noch." Die Heizkosten werden wohl in allen Gemeinden in Deutschland - nicht nur im Bistum Görlitz - höher ausfallen als sonst, auch in Senftenberg. Pfarrer Christian Pabel bestätigt: "Wir mussten Öl nachbestellen, obwohl wir erst vor Weihnachten den Öltank voll gemacht hatten." In Senftenberg wird die Kirche nicht nur zu den Gottesdiensten geheizt. "Wir halten es für besser, die Kirche bei einer niedrigen Temperatur über null Grad zu halten, als sie jedesmal hochzuheizen", erläutert Pfarrer Pabel.

Während es in Senftenberg zwar teuer, aber einigermaßen warm wird, war es in Klettwitz dagegen schon zweimal so kalt, dass die Gemeinde in den Gemeindesaal umziehen musste, weil es in der Kirche nicht auszuhalten war. "Die Klettwitzer Herz-Jesu-Kirche hat leider nur eine Bank-Zusatz- Heizung. Uns schwebte immer eine Heizung vor, die die Temperatur in der Kirche halten kann. Das ist für die Orgel und den ganzen Kirchenraum besser", berichtet Pfarrer Pabel aus der Senftenberger Nachgemeinde.

In Großräschen ist es zwar kalt, aber zumindest die Füße bleiben warm. "Unsere Pfarrkirche wird über eine ‚Fußbodenheizung‘ aus DDR-Zeiten beheizt", erläutert Hans Geisler, der Pfarrer der Pfarrei St. Antonius. "Es ist ein einfaches Prinzip. Die Fläche, auf der die Bänke stehen, besteht aus vielen einzelnen Platten von der Größe von ungefähr einem Quadratmeter, die nach dem Heizkissenprinzip funktionieren". Dabei fließt Strom durch ein Heizwendel, so dass die Füße schön warm bleiben. Die Raumtemperatur in der Kirche liegt allerdings um den Gefrierpunkt und sogar darunter. "Ja, das Wasser in den Vasen ist bereits gefroren. Wir haben also zurzeit keinen Blumenschmuck in der Kirche", bestätigt Pfarrer Geisler. Allenfalls könne man fünf Minuten vor Beginn der Sonntagsmesse Blumen hinstellen und sie sofort nach Ende der Messe wieder wegnehmen, damit sie noch eine Weile halten. Bewundernswert findet Pfarrer Geisler seine Gemeinde. "Viele Gläubige lassen sich trotzdem nicht abschrecken und feiern den Sonntagsgottesdienst mit", sagt Geisler.

Den einzigen echten Schaden hat der Winter bisher in der St. Josefskirche in Niesky angerichtet. "Unsere Wasserleitung in die Sakristei ist eingefroren", berichtet Pfarrer Krystian Burczek. Eine Reparatur soll aber - wenn überhaupt notwendig - erst stattfinden, wenn es wieder wärmer ist.

Das kann schon bald sein. Für dieses Wochenende haben die Meteorologen Tauwetter und Temperaturen über Null vorhergesagt.

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