Fünf Wochen für die Schöpfung
Ein Tipp aus dem Familienzentrum: Der Familien-Fastenkalender vom Kerbschen Berg
Dingelstädt. "Gottes Schöpfung bewahren, damit alle leben können" - Vom Motto der diesjährigen Misereor-Fastenaktion hat sich das Team des Familienzentrums Kerbscher Berg inspirieren lassen. Entstanden ist ein Kalender, der Familien durch die österliche Bußzeit begleitet.
Nach dem Familiengottesdienst am vergangenen Sonntag stellten Sabine Stephan, die Leiterin des Familienzentrums, und ihre Mitarbeiterinnen interessierten Eichsfelder Familien ihre Kalender- Idee vor. Auf spielerische Weise entdeckten Kinder mit ihren Eltern, dass Fastenzeit mehr bedeuten kann als "keine Süßigkeiten".
Verantwortungsvoller mit Wasser umgehen, Energie sparen, Natur entdecken, auf fairen Handel achten und die Mitmenschen verstärkt in den Blick nehmen - um diese Schwerpunkte geht es im Familien-Fastenkalender aus Dingelstädt.
Schöpfungsfreundlich - Neue und altbewährte Tipps
Die pädagogischen Mitarbeiterinnen hatten jede Menge praktischer Tipps zusammengetragen, die sich auch in Familien mit kleineren Kindern umsetzen lassen: Beim Zähneputzen nicht ununterbrochen das Wasser laufen lassen, den Weg zum Kindergarten auch mal zu Fuß nehmen anstatt das Auto zu benutzen, Müll trennen, sich über die Arbeitsbedingungen von Kaffeepflückern oder Fußball- Nähern informieren oder die gehbehinderte Nachbarin sonntags zur Kirche begleiten - diese und viele andere Vorschläge haben Sabine Stephan und ihre Kolleginnen den Schwerpunktthemen zugeordnet und sie auf verschiedenfarbige Blätter geschrieben.
Gemeinsam mit den Besuchern des Familienzentrums bastelteten sie einen Papprollen-Kalender: Am Beginn jeder Fastenwoche können sich die Familien nun zusammensetzen, die Kalender-Impulse des jeweiligen Themas der zugehörigen Papprolle entnehmen und sich gemeinsam etwas, was sie bisher noch nicht praktizieren, für die folgenden Tage vornehmen.
Solidarität mit Menschen in ärmeren Ländern
"Auf diese Weise können wir uns gemeinsam auf Ostern vorbereiten - ähnlich wie mit dem Adventskalender, der uns auf das Weihnachtsfest einstimmt", erläuterte Sabine Stephan. Einen sinnbildlichen Weg durch die Fastenzeit hatte sie mit Tüchern und farbigen Fußspuren mitten durch den Raum gelegt.
Unterbrochen vom mehrmals wiederholten Lied "Du hast uns deine Welt geschenkt, den Himmel, die Erde ..." waren die Teilnehmer zu Spielen in großer Runde eingeladen, die den Gedanken des Fastenkalenders veranschaulichten und die Mitspieler dabei auf dem symbolischen Weg voranbrachten.
Mannschaften, die dem Nord-, Süd-, West- und Ostteil der Erde zugeordnet wurden, traten beispielsweise im "Wasserschöpfen" gegeneinander an und mussten um die Wette mit einer Schöpfkelle einen Behälter mit blauen Bällen entleeren. In einem Quiz sollten die Kinder unter anderem erraten, wie viele Fußbälle pakistanische Altersgenossen bei einem Stücklohn von 50 Cent an einem Tag nähen können und in welcher Klimazone Kaffeepflanzen am besten gedeihen.
Von Dorothee Wanzek