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Fragen der Umwelt im Blick

Franz-Josef Reimann ist Umweltbeauftragter des Bistums Erfurt - Initiative bis 2012

Erfurt. In diesem Januar beginnt im Bistum Erfurt eine Umweltinitiative, die bis zum Jahr 2012 den Einrichtungen, Gemeinden und Verbänden beratend zur Seite steht. Verantwortlicher Ansprechpartner ist der Umweltbeauftragte des Bistums, Franz-Josef Reimann.

Sonnenlicht wird Energie: Der Umweltbeauftragte des Bistums Erfurt freut sich über die Solaranlage des Kindergartens Bischofferode, dessen Bau er als Baureferent der Caritas betreute.

Allein wenn man das Gelände vom Anger bis zur Reglermauer mit dem Ursulinenkloster dem Bildungshaus, dem Kindergarten und der Edith-Stein-Schule überblickt, so gibt es dort insgesamt fünf Heizzentralen. Das wird so in Zukunft nicht mehr gehen", berichtet der Umweltbeauftragte des Bistums Erfurt, Franz-Josef Reimann, der hauptberuflich beim Caritasverband als Baureferent tätig ist. Aus Gründen der Energieeffizienz wird wichtig sein, für all diese Einrichtungen eine Lösung zu finden, dass heißt nach Möglichkeit eine zentralen Heizzentrale für alle. Technisch heißt dies: Eine Nahwärmeversogung. Dazu kommt der Umstand, dass die Heizungsanlagen im Bildungshaus und in der Schule in einiger Zeit ohnehin erneuert werden müssen. Ähnlich ist die Situation im Schönstattzentrum Friedrichroda, das Franz-Josef Reimann kürzlich besuchte, auch dort gibt es drei Häuser, die jeweils mit eigenen Heizzentralen versorgt werden.

Franz-Josef Reimann möchte vor Ort den Kontakt mit den Pfarreien, den Orden und Gemeinschaften pflegen und ihnen beratend und begleitend in Sachen Umwelt zur Seite stehen. Dabei kann er auf seine jüngst abgeschlossene Ausbildung zum Energiemanager und Gebäudeenergieberater und auf seine Erfahrungen als Baureferent der Caritas zurückgreifen. Denn vieles in Sachen Umwelt konnte er schon in seiner bisherigen Funktion durchsetzen beziehungsweise anregen. So unter anderem eine Solaranlage für den Kindergarten St. Marien im eichsfeldischen Bischofferode. Aber nicht in jedem Falle kann eine Solaranlage sinnvoll sein. "Es kommt immer auf die technischen und benutzerspezifischen Verhältnisse vor Ort an. Ebenso wichtig ist, darüber Bescheid zu wissen, was es derzeit auf dem Markt an technischen Möglichkeiten gibt. Sind sie sinnvoll, welche Kosten kommen auf die Gemeinden zu, wie hoch ist der Nutzen? Aber auch: Welche Gesetze gibt es zu beachten, wie viel Steuern müssen bezahlt werden? All diese Fragen müssen im Vorfeld geklärt werden", berichtet Reimann und ergänzt, dass seine Beratungen die Verantwortlichen in den Kirchengemeinden in Fragen von Umwelt und Energie entlasten sollen.

Im Rahmen der Umweltinitiative im Bistum Erfurt soll es verschiedene Aktivitäten geben. Der Umweltbeauftragte will im Rahmen eines sogenannten Benchmarkings zwischen allen großen sozialen Einrichtungen des Bistums Energie-Vergleichswerte erstellen. Die hier gewonnenen Erkenntnisse lassen einen energetischen Vergleich dieser Einrichtungen zu. Berücksichtigt werden dabei Heizenergie, Stromverbrauch sowie andere Nebenkosten. Im Frühjahr sollen diese Ergebnisse in Form einer Grafik der Bistumsleitung vorgestellt werden.

Franz-Josef Reimann brennt für seine neue Aufgabe, die er mit der Arbeit im Baureferat der Caritas - und auch da gibt es weiterhin viel zu tun - verbinden muss. "Es ist mir persönlich bedeutsam, dass es im Bistum Erfurt eine Umweltinitiative gibt, dass wir etwas tun und die Fragen der Umwelt ernst nehmen", betont Franz- Josef Reimann. Wichtig ist ihm dabei, dass er als Ansprechpartner bekannt und wahrgenommen wird. Unterstützung für seine Arbeit erhofft sich Reimann zudem von den Gemeinden selbst, die vieles selbst leisten können. "Ob chlorfreies Papier zum Einsatz kommt, welche Reinigungsmittel genutzt werden und all diese Fragen müssen vor Ort entschieden werden", betont der Umweltbeauftragte. "Ich möchte beraten bei Fragen des Energieeinsatzes und des energieeffizienten Bauens". Hilfreich wäre es, wenn sich in den Gemeinden Menschen finden, die den Schutz der Umwelt in den Blick nehmen und somit Ansprechpartner und Multiplikatoren für die Bewahrung der Schöpfung sind.

Von Holger Jakobi

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