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Gott einen Ort sichern

Drei Schwestern der Congregatio Jesu leben in Schleusingen

Schleusingen. Im Vorfeld des 400-jährigen Gründungsjubiläums der Congregatio Jesu (Maria-Ward-Schwestern) entschloss sich die Gemeinschaft, drei Schwestern ins Bistum Erfurt zu entsenden. Sie leben seit Herbst letzten Jahres in Schleusingen (Südthüringen).

Seit Herbst letzten Jahres leben diese drei Schwestern der Congregatio Jesu in Schleusingen.

"Gott einen Ort sichern" - unter dieses Wort von Madeleine Delbrêl stellten die drei Schwestern - Christa Huber, Gudula Bonell und Gundhilde Mayerhöfer - ihr Leben in der Thüringer Diaspora. Hier wollen sie ganz bewusst und stellvertretend ein geistliches Leben unter den vielen Menschen führen, die Gott nicht kennen. Dabei bleiben sie offen für Kommendes und sind dazu bereit, auch dann nicht zu verzweifeln, "wenn sich erstmal gar nichts tut". Kennzeichen dieser Haltung ist das Lied "Wer nur den lieben Gott lässt walten", schließlich wohnen sie in der Straße "Georg-Neumark", der dieses Lied geschrieben hat.

Im Vorfeld des 400-jährigen Gründungsjubiläums der Congregatio Jesu, bisher auch unter dem Namen Maria-Ward-Schwestern bekannt, stellte sich die Schwesterngemeinschaft die Frage, was Maria Ward heute tun würde. Dabei wurde in Erwägung gezogen, eine Niederlassung in Sachsen oder Thüringen zu gründen. Schließlich fi el die Wahl auf Schleusingen, das zur Gemeinde Suhl gehört. Im dortigen Haus der Kirche fi nden die Schwestern gute Bedingungen für ihre Arbeit und ihr Leben in Gemeinschaft vor. So können unter anderem Gäste in Einzelexerzitien begleitet werden und Stille Tage verbringen. Weiter ist es möglich, zu Gebets- und Meditationsrunden einzuladen. Ein entsprechender Meditationsraum steht zur Verfügung. Schwester Christa Huber sieht im Angebot der Meditation eine Chance, suchenden Menschen Wege zu Gott und zu sich selbst zu eröffnen. Gespräche, alltägliche Begegnungen und einfach das Dasein unter den Menschen in der Stadt prägen das Leben der kleinen Kommunität, die nach der Spiritualität des heiligen Ignatius von Loyola lebt.

"Grundsätzlich wollen wir ein offenes Haus haben und unser Leben mit allen Menschen guten Willens teilen", sagt Schwester Gudula Bonell, die im Seelsorgeteam am Klinikum Suhl mitarbeitet und die zusammen mit ihren Mitschwestern liturgische und pastorale Aufgaben in der Pfarrei übernimmt. Besonders haben sie die Projekte von Weihbischof Reinhard Hauke für konfessionslose und suchende Menschen angesprochen. Schwester Gudula Bonell: "Warum könnte man da nicht das eine oder andere in unserer südthüringischen Diaspora ausprobieren?" Neben ihren Aufgaben in Schleusingen bleibt

Schwester Gudula Bonell, wenn auch mit kleinerem Umfang, weiterhin als Beraterin für Ordensgemeinschaften in mittel- und osteuropäischen Ländern im Rahmen des Hilfswerkes Renovabis aktiv. Schwester Gundhilde Mayerhöfer wird in ihrer neuen Gemeinschaft besonders die Sorgen und die Freuden älterer Menschen in den Blick nehmen, und sie im Alter, vor allem auch auf ihrer letzten Wegstrecke begleiten. Schwester Gundhilde Mayerhöfer sagt: "So möchte ich viel Zeit für Gespräche mitbringen. Zudem bin ich für alle Aufgaben offen - zur größeren Ehre Gottes, wie es Maria Ward und der heilige Ignatius in unserer Ordensspiritualität empfehlen."

Jüngste im Schleusinger Team ist Christa Huber, die im Exerzitienhaus "Lassalle-Haus" gearbeitet hat und sich mit 40 entschloss, Ordensfrau zu werden. Sie legt den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die Bereiche Exerzitien, Meditation und geistliche Begleitung. "Mich fasziniert, wie Gott im Menschen wirkt, wenn man ihm im Schweigen und Gebet den Raum dazu gibt", betont Schwester Christa Huber.

Zwei Angebote, zu denen die Schwestern in der nächsten Zeit einladen, finden Sie unter den Terminen in der Randspalte.

Von Holger Jakobi

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