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Ein positives Signal

Evangelische und katholische Christen trafen sich vor Ökumenischem Kirchentag zum Gottesdienst

Magdeburg. "Auf dem Weg zum Zweiten Ökumenischen Kirchentag" fand am 11. April ein ökumenischer Gottesdienst in der Magdeburger St.- Sebastians-Kirche statt. Dazu hatten die drei großen Kirchen in Sachsen-Anhalt eingeladen.

Während des ökumenischen Gottesdienstes in St. Sebastian in Magdeburg erinnerten sich die Teilnehmer an ihre eigene Taufe, die sie zugleich mit allen Christen verbindet. In der rechten Bildhälfte: Kirchenpräsident Joachim Liebig, Bischof Gerhard Feige und Bischöfin Ilse Junkermann

"Wir werden in München nicht lernen, über das Wasser zu gehen, wie es die Werbeplakate für den Zweiten Ökumenischen Kirchentag vermitteln könnten", sagte die evangelische Landesbischöfin Ilse Junkermann am Ende des Gottesdienstes in der Kathedralkirche St. Sebastian. Doch der Kirchentag werde eine Chance sein, für die Wunder des Lebens, die Gott immer wieder schenkt, aufmerksamer zu werden. Auch Bischof Gerhard Feige wollte den Gottesdienst als bewusst "positives Signal" für die Begegnung in München verstanden wissen.

Im Vorfeld des Kirchentages vom 12. bis 16. Mai hatten die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM), die Evangelische Landeskirche Anhalts und das Bistum Magdeburg am vergangenen Sonntag zu dem Gottesdienst eingeladen. Der Kirchentag wird unter dem Leitwort "Damit Ihr Hoffnung habt" (1 Petr 1,2) stehen. In seiner Begrüßung der rund 150 Gottesdienstteilnehmer griff Bischof Gerhard Feige dieses Motto auf und betonte: "Die lebendige Hoffnung, die uns durch die Auferstehung Jesu Christi und unsere Taufe geschenkt ist, beflügelt uns Christen verschiedener Kirchen, nach noch größerer Gemeinschaft und Einheit zu suchen."

Ökumene sei in Sachsen-Anhalt und darüber hinaus "seit Jahrzehnten wahrlich kein Fremdwort". Es gebe gute Kontakte auf Kirchenleitungsebene. Zwischen verschiedenen Gemeinden, anderen Einrichtungen oder Gruppen bestünden "lebendige nachbarschaftliche Beziehungen". Manchmal sei es bei auftauchenden Problemen auch nötig, sich aufs Neue einander zu vergewissern. Aber Dankbarkeit, Freude über das Gewachsene und das Vertrauen zueinander seien stärker. In einer Situation, in der der christliche Glaube längst nicht mehr selbstverständich ist, sei klar: "Nur in einem lebendigen Miteinander werden die Kirchen in ihrem Tun und in ihren Anliegen von den Menschen verstanden und angenommen", zitierte Bischof Feige aus dem Ökumene-Text des Pastoralen Zukunftsgespräches von 2004.

Es kommt nicht in erster Linie darauf an, zu fragen, was aus der Kirche wird. Entscheidend ist, dass gelebt wird, was Kirche ist. Dies machte der Dessauer Kirchenpräsident Joachim Liebig in seiner Predigt deutlich. Christen hätten immer im Blick auf Jesus Christus zu leben und seine Botschaft in die konkrete Welt hinein zu bezeugen: Jeder Mensch ist von Gott geliebt und darf immer Hoffnung haben.

In Erinnerung an die alle Christen verbindende Taufe zogen die Teilnehmer während des Gottesdienstes zum Taufstein und entzündeten an der mitgeführten Osterkerze ihre Kerzen. Im Anschluss berichtete ein konfessionsverbindendes Ehepaar von vielen guten Erfahrungen trotz und gerade wegen der getrennten Kirchenzugehörigkeit. In den Fürbitten wurden die vielfältigen Nöte aus Kirche und Welt vor Gott getragen.

Infos zum Kirchentag: www.oekt.de

Von Eckhard Pohl

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