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Gutes aus Vulkan-Asche

Baumaterial der Leipziger Propstei-Fassade steht nun fest

Rochlitz (dw). Jetzt steht es endgültig fest: Die Fassade der neuen katholischen Propsteikirche St. Trinitatis kann durchgängig aus Rochlitzer Porphyr gebaut werden. Die Kirchbau-Kommission besuchte gemeinsam mit Journalisten am 15. April den Steinbruch am Rochlitzer Berg.

Die Kirchbaukommission besuchte mit Journalisten den Rochlitzer Steinbruch. Von links: Geschäftsführer Klaus Kalenborn, Ansgar und Benedikt Schulz, Propst Lothar Vierhock, Pfarrer Gregor Giele. Foto: Dorothee Wanzek

Ein Baumaterial der Region wollten die Architekten Ansgar und Benedikt Schulz für ihren Entwurf des Leipziger Propsteineubaus, und mit dem Rochlitzer Porphyr entschieden sie sich für einen Stein, der schon in früheren Jahrhunderten für wichtige Bauten in Sachsen verwendet wurde.

Bei einem Besuch im Rochlitzer Steinbruch mit der gesamten Baukommission für den Propsteibau wollten sie prüfen, ob der Stein in ausreichender Menge, in der gewünschten Qualität und zu bezahlbarem Preis vorhanden ist.

"Für eine Fassadenfläche von rund 5 000 Quadratmetern werden mehr als 1 000 Tonnen Porphyr benötigt", meint Architekt Ansgar Schulz. Für die Vereinigte Porphyrbrüche auf dem Rochlitzer Berge GmbH wird der Leipziger Kirchbau ein Großauftrag. "Damit werden zehn Mitarbeiter mindestens ein Jahr beschäftigt sein", sagt Geschäftsführer Klaus Kalenborn, der die Baukommission durch den Steinbruch führte. Für ihn ist der Auftrag auch aus anderem Grund etwas Besonderes: "Es ist mehr als 500 Jahre her, dass unser Stein in dieser Größenordnung bei einem Kirchneubau verwendet wurde."

"Das ist für unsere neue Kirche genau der richtige Stein", sagte der Leipziger Propst Lothar Vierhock. Klaus Kalenborn hatte ihn insbesondere auf die Farb- und Witterungsbeständigkeit hingewiesen, Eigenschaften, in denen das Gestein Materialien wie Sandstein oder Marmor übertrifft. Rochlitzer Porphyr ist ein Vulkan- Stein. Der Rochlitzer Berg mit 350 Metern Höhe war einst ein Vulkan, der riesige Aschemengen abgab. Diese Asche sedimentierte und ist zu einem porösen, leicht bearbeitbaren, aber genügend festen Gestein zusammengebacken. Seit dem Jahr 900 wurde er für viele bedeutende Bauwerke verwendet, etwa für das Schloss Glauchau (980), Kloster Wechselburg (1184), die Burg Kriebstein (1407) oder das Leipziger Rathaus (1556).

Die Propsteigemeinde St. Trinitatis will noch in diesem Jahr mit dem Bau gegenüber dem Neuen Leipziger Rathauses beginnen, wenn die archäologischen Grabungen auf dem Gelände es zulassen. Die Fertigstellung soll bis Ende 2012/Anfang 2013 dauern.

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