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Magdeburger betreten Neuland

Erzieher entwickeln die Marchtaler Pädagogik für den Hortbereich weiter / Zertifikate überreicht

Bad Kösen. Zehn Erzieherinnen und ein Erzieher haben am 17. April in Bad Kösen den Kurs "Marchtaler Pädagogik im Hort" abgeschlossen. Während der Seminarreihe hatten sie aus ihrer Praxis-Erfahrung heraus das Marchtaler Konzept für seine Anwendung im Hort weiterentwickelt.

Steffen Lipowski und Domkapitular Günther Brozek überreichten den Horterziehern ihre Zertifikate. Foto: E. Pohl

"Es bleibt noch eine Menge Arbeit, unsere Ergebnisse weiter zu konkretisieren", sagt Erzieher Andreas Lorenz von der St.-Franziskus- Grundschule in Halle. "Es ist uns aber gelungen, generelle Richtlinien für die Arbeit mit der Marchtaler Pädagogik im Hort zu entwickeln. Damit sind wir einen großen Schritt vorangekommen." Zum Hintergrund: In den Grundschulen des Bistums wird nach dem Marchtaler Plan gearbeitet, der als reformpädagogischer Ansatz auf dem christlichen Menschenbild basiert. "Den Eltern ist es wichtig, dass auch im Hort die Marchtaler Pädagogik angewandt wird", sagt der stellvertretende Direktor der Edith-Stein-Schulstiftung, Steffen Lipowski. In der Arbeitsgemeinschaft Schule-Hort des Bistums sei deshalb die Idee entstanden, einen Fortbildungskurs für die Marchtaler Pädagogik im Hort zu entwickeln. Getragen wurde diese Maßnahme schließlich von der diözesanen Schulstiftung und dem Caritasverband des Bistums, der in den Horten die Fachaufsicht wahrnimmt. Zu dem im November 2008 begonnenen Kurs hatten sich dann zehn Erzieherinnen und Andreas Lorenz als einziger Erzieher angemeldet. "Auf diese Weise haben wir uns untereinander und die Arbeit der je anderen drei Einrichtungen kennengelernt", sagt Lorenz. Während die Schulen über die Schulstiftung verbunden sind, befinden sich die Horte in Trägerschaft der Kirchengemeinden.

Strukturelemente für den Hort entwickelt

Ziel des Kurses in Bad Kösen war es, das Spezifische des Marchtaler Ansatzes auf den Hortbereich herauszuarbeiten: "Den klassenbezogenen Morgenkreis, den Vernetzten Unterricht und den Fachunterricht, wie sie für Marchtal wesentlich sind, gibt es im Hort nicht", erklärt Lorenz. "Nur die Freie Stillarbeit ist auch im Hort ein wichtiges Strukturelement. Hinzukommen aber Freies Spiel, Arbeitsgemeinschaften, Ferien- und Projektarbeit sowie der Aspekt der Gruppenzugehörigkeit." Themen des Kurses waren neben den genannten Schwerpunkten zudem das christliche Menschenbild, Beobachtung und Dokumentation von Bildungsprozessen, Fest und Feier, Liturgie und die Entwicklung eines Gesamtkonzepts.

"Durch ihre Arbeit im Kurs haben die Teilnehmer eine Menge Impulse für ihren weiteren Dienst erhalten, die sie zum Wohl der ihnen anvertrauten Kinder einsetzen werden", betont Marita Magnucki, die seitens des Caritasverbandes das Seminar begleitet. Zugleich haben die Pädagogen des Bistums bundesweit Neuland betreten, wie Konrad Moser bestätigt. Der Magdeburger Lehrer und Referent für den Marchtaler Plan bei der Edith-Stein-Schulstiftung hat die Kursteilnehmer begleitet. Bislang werde die Marchtaler Pädagogik bundesweit nur in der Schule verwendet, es gebe aber durchaus Interesse an den Erkenntnissen aus Magdeburg.

Kurs vermittelte Erziehern viele Impulse

Die Abschlusszertifikate überreichten Caritas-Ehrenvorsitzender Domkapitular Günther Brozek und Steffen Lipowski. Brozek ermutigte die Erzieher zuvor in einem Abschlussgottesdienst, die Kinder zum rechten Umgang mit der von Gott geschenkten Freiheit zu befähigen, auch wenn dies nicht immer leicht sei.

Von Eckhard Pohl

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