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Neue Orgel für die Pfarrkirche in Jena

Bischof Wanke: Das Gotteslob ist nie eintönig

Jena (schue). Am 10. Januar 2009 hat Bischof Joachim Wanke in der Jenaer Kirche St. Johannis Baptist die neue Pfeifenorgel eingeweiht.

1947 Pfeifen hat die neue Orgel der Jenaer Pfarrkirche. Foto: Sophia Schülke

320 000 Euro, die komplett durch Spenden zusammengekommen sind, hat die neue Orgel in der Jenaer Pfarrkirche gekostet. Nässe im Mauerwerk hatte die alte Orgel beschädigt. Nachdem nun fünf Jahre eine elektronische Orgel den Gottesdienst begleitet hatte, weihte Bischof Joachim Wanke in der vollbesetzten St. Johannis-Baptist-Kirche feierlich die neue Orgel: "Das Gotteslob ist nie eintönig: Es ist nie ohne Höhen und Tiefe, laute und leise Töne. Alles gehört zum großen Klang zusammen", erklärte er in seiner Ansprache. Der Bischof sieht in der Orgel vor allem ein Instrument der Festlichkeit des Gotteslobes: "Sie soll uns im Alltag begleiten, wenn die Festlichkeit fehlt und Gott manchmal fern scheint."

Das Besondere an der neuen Orgel mit ihren 1947 Pfeifen sind ihre vielfältigen Klangfarben. Der Orgelbaumeister Bernhard Kutter hat beim Bau Elemente aufgenommen, die sonst in der mitteleuropäischen Tradition nicht besonders gepflegt werden. Etwa Streicherklänge in höheren Tonlagen oder Elemente der mittlerweile wieder aus der Mode gekommenen Kinoorgel. "Die Orgel wird den Extremsituationen des Raumes gerecht, wenn die Kirche vollbesetzt oder fast leer ist", erklärt Kutter. Gemeinsam mit zeitweise bis zu sieben Mitarbeitern hat er eineinviertel Jahre an der Orgel gearbeitet. Während der Bauzeit gab es immer wieder Schwierigkeiten, schließlich musste das Instrument mit der Bausubstanz verzahnt werden. Das erforderte nicht nur eine lange Montagezeit, sondern auch viele Hände und Koordinationsgeschick.

Das erste Stück, das aus der neuen Orgel erklang, war Johann Sebastian Bachs "Toccata et Fuga in d". Gespielt wurde das Eröffnungsstück vom Kirchenmusikdirektor Detlef Regel. Er ist von der Vielfalt des Instrumentes begeistert, weil ihr Klang auch romantische Facetten umfasst.

Orgelbaumeister Kutter, der das Handwerk seit beinahe zwei Jahrzehnten ausübt, wird das Instrument aber noch weiter begleiten und sich ein endgültiges Urteil bilden. Beim Schlusslied war ihm die Orgel gegenüber den Posaunen noch zu leise: "Es muss noch mehr Kraft aus den Zungenpfeifen kommen", stellte er fest.

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