Jetzt 4 Wochen kostenfrei Tag des Herrn lesen!

Regenwald und Schulheizung

Ökumenischer Kirchbauverein will nachfolgende Generation für Schutz der Schöpfung begeistern

Gera. Geraer Schöpfungsschützer riefen einen Wettbewerb aus: Kinder und Jugendliche sollen kreativ werden zum Thema Klimawandel, sollen malen, basteln, ausschneiden und das Ergebnis einsenden. Die Leitung der Otto-Dix- Schule war von der Idee so überzeugt, dass sie das Projekt zu dem ihren gemacht hat.

Begeistern sich für Umweltschutz in der Schule: Francis Wolf (12), Aileen Funk (15), Paul Schulz (12 und Maximilian Richter (11)


Eigentlich, sagt die zwölfjährige Francis, spüre sie das mit dem Klimawandel noch nicht so richtig. Es sei zwar nicht so schön, wenn in der Antarktis das Eis schmilzt. "Aber dafür werden hier die Sommer richtig warm." Die Antarktis ist weit weg, der Klimawandel hat vordergründig auch seine guten Seiten. "Und gerade deshalb ist es um so nötiger, die Kinder für ein so wichtiges und komplexes Thema wie den Schutz der Umwelt zu sensibilisieren", sagt Holger Weisheit. Weisheit ist der Schulleiter der Otto-Dix-Schule in Gera. Als er von dem Wettbewerb des ökumenischen Kirchbauvereins erfuhr, rief er ihn kurzerhand in seiner ganzen Schule aus. Für alle Kinder in allen Klassen.

Bis zum 2. Dezember haben sie Zeit, um ihr eigenes Klimaprojekt zu gestalten. Dann, am Geburtstag von Otto Dix, dem großen Malersohn der Stadt, öffnet die Schule für Eltern, Freunde und Partner aus Wirtschaft und Kultur ihre Türen. In jedem Jahr zeigen die Schüler, was sie während der Projekttage nach den Sommerferien und in vielen Schulstunden erarbeitet haben. Bislang waren die Oberthemen aus dem musischkünstlerischen Bereich. Diesmal ist es der Klimawandel.

Catrin Ripka, Geschäftsführerin des Kirchbauvereins, hatte die Idee für den Wettbewerb. Es sollte eine kleine Sache werden, war ein Schreibtischgespinst. Dass nun eine ganze Schule mitmacht, findet sie "einfach irre." Die nachfolgende Generation für den Schutz der Schöpfung zu begeistern, ist eines der größten Anliegen des Kirchbauvereins, der als eine Art ökumenische Drehscheibe für Umwelt- und Klimafragen im Dekanat Gera fungiert. Deshalb rief Ripka den Wettbewerb aus, deshalb ging sie in Jugendclubs und Schulen, um Flyer zu verteilen. Jetzt wartet sie gespannt auf die Ergebnisse. Für die Schüler der Otto-Dix-Schule beginnt die heiße Phase nach den Sommerferien. Bislang haben sich die Klassen intern beraten, über welche Themen sie mehr wissen, wie sie den Klimawandel erfahrbar machen wollen. Francis möchte mit ihrer Klasse ein Theaterstück schreiben, einüben und vorführen. Aileen, 15, will den tropischen Regenwald erforschen. Das Oberthema Klimawandel findet sie super. Vor allem, dass es sie nun ein dreiviertel Jahr und nicht wie bei den Projekten zuvor nur drei Monate begleitet. "So können wir uns richtig in das Thema reinarbeiten, denn den Regenwald kann man aus so vielen unterschiedlichen Perspektiven betrachten. Da weiß man gar nicht, wo man anfangen soll."

Nur die Neuankömmlinge aus den fünften Klassen müssen nach den Sommerferien noch in das Großprojekt integriert werden. Aber auch dafür gibt es schon Ideen: Sie sollen eine Rallye ausarbeiten, für Klassen und für Lehrer. Wer die Türen schließt, wenn die Heizung an ist, darf ein Feld vorrücken. Wer heizt und dabei die Fenster aufmacht, muss zwei Felder zurück. Umweltschutz konkret, vor Ort und mit Spaßfaktor. Mehr, sagt Catrin Ripka, könne man sich nicht wünschen.

Von Kilian Trotier

Aktuelle Empfehlung

Der TAG DES HERRN als E-Paper - Jetzt entdecken!

Aktuelle Buchtipps