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Auge und Ohr des Bischofs

"Arbeitsgemeinschaft der Ständigen Diakone in Deutschland" tagte in Heiligenstadt

Heiligenstadt (mh). In Heiligenstadt tagte die "Arbeitsgemeinschaft Ständiger Diakone in Deutschland" und widmete sich unter anderem dem so genannten neuen Atheismus.
2962 Ständige Diakone gibt es in Deutschland, etwa 70 von ihnen in den Tag des Herrn-Bistümern. Die "Arbeitsgemeinschaft Ständiger Diakone in Deutschland", die vor allem der gegenseitigen Information und dem Austausch dient, tagte kürzlich im Heiligenstädter Marcel-Callo-Haus. Gewählt wurde dabei auch ein neuer Vorstand: Peter Höfner (51), Diakon aus dem Erzbistum Freiburg, löst Helmut Spahn (Bistum Münster) im Amt des Vorsitzenden ab.


Der Ständige Diakon ist in der katholischen Kirche ein vergleichsweiser junger Dienst. Darüber informierte der Beauftrage des Bistums Erfurt für Ständige Diakone, Weihbischof Reinhard Hauke: Er wurde erst vom Zweiten Vatikanischen Konzil wieder eingeführt, das damit Traditionen in der frühen Kirche aufgriff. Seit dem neunten Jahrhundert war die eigenständige Stellung des Diakonates verloren gegangen, es wurde vielmehr zu einer Durchgangsstufe auf dem Weg zum Priestertum. Heute können sich verheiratete Männer zu Diakonen weihen lassen. Sie können diesen Dienst dann hauptamtlich oder neben ihrem Beruf ausüben, wobei vor allem in den ostdeutschen Bistümern aus geschichtlichen Gründen die Diakone in der Regel hauptamtlich tätig sind. In den anderen Bistümern haben etwa zwei Drittel der aktiven Diakone einen zivilen Beruf. Zurzeit sind etwa 400 Kandidaten in der Ausbildung.

Auch rund 40 Jahre nach seiner Einführung sei die Frage, welches Profil das Ständige Diakonat hat, noch nicht geklärt, sagte Weihbischof Hauke. Diakone sind in den vielfältigsten Bereichen von Kirche tätig, von ihren geschichtlichen Wurzeln her - sie waren einst die Helfer des Bischofs bei der Sorge um die Armen und Kraken - sind sie oft im sozialen Bereich tätig. Und natürlich ist die Gemeindeseelsorge ein wichtiges Aufgabengebiet: Sie assistieren bei der Feier der Eucharistie oder halten Gottesdienste mit Kommunionausteilung, sie können taufen, Eheschließungen vornehmen und Beerdigungen halten. Oft sind sie auch als Religionslehrer tätig.

Ein Kennzeichen der Diakone ist für Weihbischof Hauke, dass sie durch ihre Familien und ihren eventuellen Zivilberuf an der Schnittstelle von Kirche und Gesellschaft stehen, sozusagen "Auge und Ohr des Bischofs in der Gesellschaft sind". Hier erklärt sich auch das inhaltliche Thema, dass sich die Arbeitsgemeinschaft für ihre Tagung in Heiligenstadt gewählt hatte: Nachdem man im vergangenen Jahr über Aufgaben und Profil des Diakonenamtes gesprochen hat, widmete man sich in diesem Jahr auch angesichts des Tagungsortes in Ostdeutschland dem Thema Mission.

Dabei standen zwei Themen im Mittelpunkt: Der Journalist Alexander Kissler von der Süddeutschen Zeitung informierte über den so genannten neuen Atheismus, der sich selbst als Religionsgemeinschaft ohne Gott verstehe und eine weltweite Vernetzung von Gleichgesinnten sucht. Vor allem durch die große Zahl von Anhängern des neuen Atheismus an einflussreichen Stellen in der Gesellschaft sieht Kissler eine Gefahr. Als ein Beispiel dafür stellte er das den neuen Atheismus propagierende Kinderbuch von Michael Schmidt-Salomon vor, das unter dem Titel "Wo bitte gehts zu Gott? Fragte das kleine Ferkel" im Buchhandel zu finden ist.

In einem zweiten Vortrag berichtete Weihbischof Hauke über seine Erfahrungen in der Begegnung mit Menschen, die keiner Kirche angehören aber beispielsweise die von ihm initiierten Angebote von der Lebenswendefeier bis zum Totegedenken in Anspruch nehmen.

Es sei wichtig, dass gerade die Diakone sich mit Themen wie dem neuen Atheismus beschäftigen, unterstrich der bisherige Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Helmut Spahn: "Wir werden in unserem Alltag häufig mit diesen Fragen konfrontiert. Wenn wir da nicht Rede und Antwort stehen und diese Ansichten zurückweisen können, habe wir verloren."

Mehr Informationen im Internet: www.diakone.de

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