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Mehr Augenmerk auf Familien

Ehepaare aus allen Pfarreien waren zum Auftakt des Themenjahres "Ehe und Familie" eingeladen

Dresden. Nachdem in den letzten Jahren die Sakramente der Taufe und der Versöhnung Themen- Schwerpunkte im Bistum waren, sollen in diesem Jahr Ehe und Familie in den Blickpunkt gerückt werden. Zum Auftakt war am 18. Januar aus jeder Gemeinde ein Ehepaar nach Dresden geladen.

Teilnehmer des Workshops

Die Kostbarkeit von Ehe und Familie tiefer zu entdecken, bezeichnete Bischof Reinelt in seinem Hirtenwort zum Familiensonntag als Ziel des diesjährigen Schwerpunkthemas. Nicht nur in den eigenen Gemeinden, auch in die Gesellschaft hinein sollten die Katholiken Signale setzen für mehr Schutz und Förderung der Familie.

Das legte der Bischof insbesondere den rund 80 Ehepaaren nahe, die vergangenen Sonntag an der Dresdner Auftaktveranstaltung des Ehe-und-Familien-Jahres teilnahmen. Unter anderem plädierte er dafür, Familie nicht durch Arbeit und Schule an den letzten Platz drängen zu lassen. "Was nützen unserem Land rastlose Arbeitnehmer und schlaue Kinder, wenn die Seele aus dem Gleichgewicht gekommen ist?", merkte er an.

Des Weiteren wandte sich Bischof Reinelt gegen gesellschaftliche Tendenzen, die Unterschiedlichkeit von Mann und Frau zu leugnen und forderte zum politischen Engagement gegen Familienarmut auf. Er betonte zudem das Lebensrecht und die menschliche Würde "vom ersten Augenblick der Befruchtung bis zum letzten Atemzug".

Katholische Paare sollten sich in diesem Jahr in besonderer Weise auf die Kraft besinnen, die sie aus dem Sakrament der Ehe schöpfen könnten. "Es ist bedauerlich, dass vo viele bei dunklen Erfahrungen sehr schnell kapitulieren", kritisierte er. Wenn man dem Trugschluss verfalle, mit einem anderen Partner könne alles besser gehen, sei die nächste Krise bereits vorprogrammiert. Oftmals könne es hilfreich sein, das Gespräch mit Eheberatern, mit anderen Ehepaaren oder mit einem Priester zu suchen. Ihn selbst habe die Ausstrahlung von Familien, die im Geist des Evangeliums liebevoll miteinander leben, im Laufe seines Lebens immer wieder beeindruckt, erzählte Joachim Reinelt. Für ihn als Priester und Bischof sei es "das Schönste, glückliche Familien zu erleben".

Zu den 80 Ehepaaren, die von ihren Gemeinden zur Teilnahme an der Auftaktveranstaltung gesandt wurden, gehören Anja und Georg Salditt aus Ostritz. "Es wäre schön, wenn die Bedürfnisse von Familien in den Gemeinden mehr wahrgenommen würden", erhofft sich Anja Salditt von dem bistumsweiten Ehe- und Familienjahr. Für ihre eigenen vier Kinder im Alter zwischen einem und sieben Jahren erhofft sie sich insbesondere, dass sie die Gelegenheit bekommen, regelmäßig Familiengottesdiensten zu erleben. "Wir wünschen uns, dass sie Gottesdienst als etwas Schönes entdecken." Bisher empfänden die Kinder es eher wie eine Strafe, zur Kirche gehen zu müssen, weil sie dort so lange stillsitzen müssen. Die Folge ist, dass die Eltern fast nie gemeinsam den Gottesdienst besuchen können. Sie teilen sich auf, damit immer ein Elternteil mit den Kleinen zu Hause bleiben kann.

Nachmittags hatten die Paare Gelegenheit, sich in Workshops näher mit den Anliegen des Jahresschwerpunktes zu beschäftigen. Unter anderem ging es dabei um Erziehung, Ehevorbereitung, Schutz des Lebens und um Familien in Gemeinde und Gesellschaft. Eine Reihe im Bistum aktiver Verbände und Initiativen - darunter der Caritasverband, das Zentrum für Natürliche Familienplanung und die Erziehungskurse KESS - stellten ihre Arbeit an Infoständen vor. Das, was die teilnehmenden Paare während des Tages aufgenommen haben, sollen sie nun an andere Familien ihrer Gemeinde weitergeben, empfahl das Vorbereitungsteam aus der Pastoralabteilung des Bistums.

Die Pfarreien sind aufgerufenauge, eigene Initiativen und Ideen zum Thema Ehe und Familie für eine Info-Börse zur Verfügung zu stellen, die demnächst auf der Internet-Seite des Bistums installiert werden soll.

Von Dorothee Wanzek


Veranstaltungen

Angebote für Paare und Familien

6. Juni: Tag der Ehejubiläen - Alle Ehepaare, die in diesem Jahr ein besonderes Ehejubiläum haben, werden von Bischof Reinelt persönlich zu einem Treffen in Dresden eingeladen.

19. September: Bistumsfamilientag in Wechselburg

9. bis 11. Oktober: "Verkuppelt" - Gemeinsames Wochenende für jugendliche Paare und Paare ab der Silberhochzeit in Schmiedeberg

Außerdem gibt es eine Reihe weiterer Angebote für Paare und Familien, zu denen die Ehe-, Familien- und Lebensberatung im Bistum Dresden-Meißen, das Bischöfliche Ordinariat Dresden, die Naundorfer Familienferienstätte St. Ursula und die Gemeinschaft Marriage Encounter einladen. In der Rubrik "Termine" wird es dazu jeweils zeitnah Hinweise geben.

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