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Mitglieder des Kolpingwerkes Erfurt zu Besuch bei Partnern in Rumänien

Erfurt (tdh). Vor einigen Tagen kehrten Mitglieder des Kolpingwerkes Erfurt von einer Begegnungsfahrt aus Rumänien zurück.

Mitglieder des Kolpingwerkes Erfurt besuchten kürzlich ihre Partner in Rumänien, mit denen sie seit Jahren zusammen Projekte durchführen. In der Berufsschule in Ineu zeigt der Direktor den Besuchern die verbesserten Ausbildungsmöglichkeiten.

Caransebes, Timisoara, Ineu und Mocrea waren die Ziele einer fünftägigen Reise von Mitgliedern des Kolpingswerkes Erfurt nach Rumänien. Dabei besuchten sie Partner und Projekte, die vom Kolpingwerk unterstützt werden - unter anderem durch die Erlöse der Kleidersammlungen.

"Ein solcher Besuch ist wichtig, um die persönlichen Kontakte lebendig zu halten und sich vor Ort ein Bild zu machen, wie es voran geht und ob die Spendengelder sinnvoll verwendet werden", sagt Kolpingmitarbeiterin Annette Müller. "Während der Besuche bei unseren rumänischen Freunden und den Patenkindern erhielten wir nicht nur aktuelle Informationen und Fotos, wir erfuhren auch etwas über die wirtschaftliche und politische Lage im Land." In Bukarest gab es am 18. Mai eine große Demonstration an der 50 000 Menschen teilnahmen und gegen die Sparmaßnahmen der Regierung protestierten. Ab 1. Juli sollen in Rumänien die Löhne im öffentlichen Dienst um 25 Prozent und die Renten um 15 Prozent gekürzt werden. So soll die von Misswirtschaft und Korruption verursachte Staatsverschuldung aufgehalten werden. Bei Löhnen von 300 bis 400 Euro und Renten von etwa 100 Euro sind diese Kürzungen gravierend.

Diese Krise wirkt sich auch bei manchen Projekten negativ aus. Nach anfänglich guten Erfolgen des von der "Aktion Mensch" finanzierten Projekts "Arbeit und Begleitung von Menschen mit Behinderung" wird es beispielsweise zunehmend schwerer, Firmen zu finden, die einen jungen Menschen mit Behinderung anstellen, zumal die vor einem Jahr noch gezahlte staatliche Förderung wieder weggefallen ist.

Auch die vorbildlichen Bedingungen für die acht Patenkinder im Familienhaus "Casa Elisabeta" in Mocrea haben sich durch die Unterbringung von weiteren fünf Kindern im Haus etwas verschlechtert. "Es geht den Kindern verhältnismäßig gut und sie sind ausreichend versorgt, aber es ist für so viele Kinder schon etwas eng und die individuelle Betreuung dieser behinderten Kinder leidet darunter", stellt Annette Müller nach ihrem Besuch im "Casa Elisabeta" fest.

In Rumänien wird es künftig besonders den ärmeren Familien schlechter gehen. Deshalb wurde mit den Partnern vom Kolping-Regionalverband Banat überlegt, wie man gemeinsam diesen Menschen helfen kann. Ein Hilfstransport im September und die Weihnachtspaketaktion im November sollen dazu beitragen, die größte Not zu lindern. In diesem Jahr wollen sich auch rumänische Kolpingmitglieder - soweit es ihnen möglich ist - an dieser Aktion beteiligen. So werden deutsche und rumänische Weihnachtspäckchen an die Ärmsten verteilt. "Für uns ist es gut zu sehen, dass sich unsere Partner mit engagieren und nicht nur Empfänger der Spenden sind. Es gibt in Rumänien auch Menschen, die aufrichtig gegen die Korruption kämpfen und sich für eine sozial gerechte Gesellschaft einsetzen. Sie haben es nicht leicht. Unsere Partnerschaft will sie unterstützen und ihnen Mut machen", fasste Annette Müller als Ergebnis der Begegnungsfahrt zusammen.

Kontakt: Annette Müller , Kolpingwerk DV Erfurt, "Kolpinghilfe", Hospitalstraße 13, 37308 Heiligenstadt, Tel. 0 36 06 / 61 44 97.

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