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"Baumschüler" sind nachhaltig geprägt

Zum 50. Mal trafen sich ehemalige Dresdner Studenten im Geist des Studentenpfarrers Ludwig Baum

Dresden/Paderborn. 144 ehemalige Dresdener Studenten der KSG Thomas von Aquin trafen sich im Mai eine Woche lang zu ihrer 50. Begegnung in der Bischofsstadt Paderborn.

Dr. Ludwig Baum prägte fünf Dresdner Studentengenerationen.

1962 hatten einstige Mitglieder der Katholischen Studentengemeinde (KSG), meist Absolventen der Technischen Hochschule Dresden, zu einem ersten Treffen nach Ludwigshafen eingeladen. Zu ihrer eigenen Überraschung kamen alle "Ehemaligen", die vor 1961 einen Lebens- und Arbeitsort in der Bundesrepublik gewählt hatten.

An wechselnden Orten treffen sich die ehemaligen "Baumschüler" seither jedes Jahr an Christi Himmelfahrt zum Gedankenaustausch, zur gemeinsamen Feier der Eucharistie und auch zur Pfl ege des Gedankenguts des Dresdener Studentenpfarrers Dr. Ludwig Baum. Der Theologe, Philosoph und Philologe Ludwig Baum war bereits 1925 von Bischof Schreiber zum Studentenseelsorger bestellt worden. 1932 erfolgte seine Berufung zum Lehrer für Religionswissenschaften an die Technische Hochschule Dresden. Er war einer der ersten, die 1933 aus dem Hochschuldienst entlassen wurden.

Im Januar 1946 erhielt er die Stelle zurück, zwei Monate später wurde dies bereits widerrufen. Im gleichen Jahr gründete Dr. Baum die KSG in Dresden mit dem Namen Thomas von Aquin. 1954 wurde er hauptamtlich als deren Pfarrer ernannt. In der KSG trafen und treffen sich jeden Montagabend die Studenten aller Dresdener Hoch- und Fachschulen zum Gottesdienst und anschließendem Vortrag mit Diskussion. Von 1946 bis 1966 prägte Dr. Baum die Studenten mit christlichem und humanistischem Gedankengut. Diese Prägung von fünf Studentengenerationen war für viele so eindrucksvoll, dass sie bis heute in den regelmäßigen Veranstaltungen und in der lebendigen Verbindung zur heutigen Studentengemeinde Thomas von Aquin weiterwirkt. Als Rentner nahm Ludwig Baum bis kurz vor seinem Tod 1973 an diesen Zusammenkünften teil. Im Verlauf dieser jährlichen Treffen gab es zwei besondere Höhepunkte. Das waren das Treffen im Mai 1982 in Dresden und der 60. Gründungstag der katholischen Studentengemeinde Thomas von Aquin in Dresden, der durch die Nachfolger Dr. Baums, Dr. Michael Ulrich und Eberhard Prause, vorbereitet wurde. Ab Mai 1990 konnten Teilnehmer aus Ostund Westdeutschland regelmäßig an den nunmehr gemeinsamen Begegnungen teilnehmen. Sei dieser Zeit bereitet Dr. Johannes Reichel mit einer Helfergruppe die Zusammenkünfte vor.

Zum 75. Jahrestag der Berufung von Dr. Baum zum Studentenseelsorger und zum gleichzeitigen 40. Treffen der "Baumschüler" vor zehn Jahren erschien im Leipziger St.-Benno-Verlag das Buch "Lust am Leben" über die Geschichte der Dresdener Studentenseelsorge.

Zu den Höhepunkten des 50. Treffens in Paderborn zählten im Mai ein Hochamt im Paderborner Dom und eine Besichtigung der Stadt Minden. Sowohl in der 777 gegründeten Stadt Paderborn als auch in der 798 gegründeten Stadt Minden trafen die Besucher immer noch auf frühe Spuren, die auf Kaiser Karl den Großen zurückführen. Die Vermittlung der Geschichte und der europäischen Kirchengeschichte war das große Anliegen ihres Studentenpfarrers Ludwig Baum gewesen.

Seine bedeutendsten Vorträge wurden auf Tonbänder aufgezeichnet und 2005 auf eine CD übertragen. 2009 sind sie im Cuvillier- Verlag Göttingen verlegt worden.

Adolf Finger, Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz (Hg.): Die Vorträge des Dr. Ludwig Baum; Cuvillier- Verlag Göttingen 2009; ISBN 978-3-86955-185-2; 39.80 Euro



Von Dominik Surek

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