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"Das Frohe der Botschaft leben!"

Mit Norbert-Fest endete das Gedenkjahr zum 875. Todestag des Heiligen

Magdeburg. Mit einem Norbert- Fest wurde in Magdeburg das Gedenkjahr anlässlich des 875. Todestag des Heiligen beendet.

Mit einem festlichen Pontifikalamt in der Kathedrale in Magdeburg endete das Gedenkjahr anlässlich des 875. Todestages des heiligen Norbert von Xanten. Foto: Sabine Ullrich

Von Gottesdiensten und Diskussionsrunden bis zu Klostermarkt und Norbert-Treffen reichten die Veranstaltungen, die am vergangenen Wochenende in und um das Kloster Unser Lieben Frauen an den 1134 gestorbenen Erzbischof von Magdeburg erinnerten. Dazu hatten die Prämonstratenser unter anderem zahlreiche Norberts eingeladen, denen sie ihren berühmten Namensvetter und Ordensgründer zum Beispiel durch eine Ausstellung und einen Film näher vorstellen wollten.

Einer der über 50 erschienenen Träger dieses Namens war Norbert Weiß aus Aken. Er hatte das Norbertjahr tatsächlich zum Anlass genommen, sich mit dem Heiligen zu beschäftigen. "Ich stehe ihm kritisch gegenüber", sagte der Arzt über den vom Wanderprediger zum Erzbischof aufgestiegenen Chorherren. Nun wolle er sehen, wie sich die heutigen Prämonstratenser in Magdeburg präsentieren.

Die Einladung der Norberts war eine gute Idee

Norbert Otte hielt die Einladung zum Namenstreffen für eine tolle Idee und brachte gleich noch einen Norbert-Nachbarn mit. Zusammen schritten sie im romanischen Kloster Unser Lieben Frauen auf den Spuren des historischen Norbert von Xanten, der drei Jahre nach seiner Ernennung zum Erzbischof von Magdeburg die Anlage 1129 in ein Prämonstratenserkloster umgewandelt hatte. Bis zu seinem Tod konnte er insgesamt sechs Reformklöster im Bistum Magdeburg gründen.

Dass die Magdeburger Jahre aber keine leichte Zeit für den Ordensgründer waren, gar eine "menschlich glücklose Zeit", daran erinnerte der Domprediger Giselher Quast die Festgäste beim ökumenischen Gottesdienst: "Vier Mordanschläge und ein Rauswurf aus der Stadt", weil Norbert seine Reformen (Einhaltung des Zölibat, Askese, Leben nach apostolischem Vorbild) zunächst kompromisslos durchsetzen wollte. "Nichts geht mit Gewalt, auch für dich nicht, Norbert!", rief der Domprediger und spannte einen Bogen zu aktuellen Reformen in der Kirche.

Über anstehende Veränderungen nicht nur in der Kirche, sondern unter ethischen Gesichtspunkten auch in Wirtschaft und Politik, ging es bei verschiedenen, teils prominent besetzten Diskussionsrunden in der Klosterkirche. Einhellige Meinung dabei war, dass Christen mit ihrem Leben ein Vorbild sein müssen, dass sie Christsein vorleben müssen, um andere Menschen neugierig auf sich und ihren Glauben zu machen. "Wir brauchen Menschen, die das Frohe der Botschaft leben", sagte der Kölner Dompropst Norbert Feldhoff.

In diesem Sinn hat das Norbertjahr mit seinen Veranstaltungen nicht nur nach außen eine deutlichere Wahrnehmung des Ordens bewirkt, sondern auch bei den Kanonikern selbst Spuren hinterlassen, wie der Magdeburger Pater Clemens Dölken sagt: "Ich habe eine Gemeinschaft erlebt, die mir neu war, und habe auch über den historischen Norbert und seine Motivation manches dazugelernt."

Prämonstratenser wollen in Magdeburg weiter wachsen

Für den leicht wachsenden Orden hofft Pater Clemens deshalb auch in Magdeburg auf eine positive Entwicklung. "Wir wollen hier weiter wachsen." In den nächsten Jahren strebt der Orden für die Landeshauptstadt ein eigenes Prämonstratenserkloster an, wofür bereits nach einem geeigneten Standort gesucht wird. Vor allem aber sind dafür mindestens zwölf Ordensmitglieder notwendig. Zum Norbert-Fest waren bereits 15 in Magdeburg und dieser Umstand entlockte Pater Clemens trotz aller sichtlichen Anstrengungen zum Abschluss des Norbertjahres ein hoffnungsvolles Lächeln.

Weitere Informationen: www.norbertjahr.de

Von Uwe Naumann

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