Jetzt 4 Wochen kostenfrei Tag des Herrn lesen!

Wechsel beim Katholikenrat

Dagobert Glanz ist neuer Vorsitzender / Bistumsmedaille für Wolfgang Müller

Magdeburg. Der Katholikenrat des Bistums hat einen neuen Vorstand gewählt. Mitglieder des bisherigen Katholikenrates wurden verabschiedet. Der langjährige Vorsitzende Wolfgang Müller erhielt von Bischof Gerhard Feige die Bistumsmedaille.

Bischof Gerhard Feige überreicht dem langjährigen Vorsitzenden des Katholikenrates, Wolfgang Müller, die Bistumsmedaille. Foto: Eckhard Pohl

Neuer Vorsitzender des Katholikenrates des Bistums ist Dr. Dagobert Glanz aus Halle. Zu seinen Stellvertretern wurden Dr. Michael Lehmann und Christoph Rink, beide Magdeburg, bestimmt. Zudem wählte die Vollversammlung des höchsten Laiengremiums des Bistums am 12. Juni Uwe Hey aus Bernburg, Torsten Kasimirek aus Halberstadt, Norbert Lakomy aus Lutherstadt Eisleben, Regina Masur aus Magdeburg (zugleich Geschäftsführerin) und Holger Saffier aus Magdeburg in das Leitungsgremium. Der Vorstand wird für vier Jahre bestimmt.

Jede Pfarrei im Katholikenrat vertreten

Anders als bisher sollen im neuen Katholikenrat alle 44 Pfarreien durch je eine Person präsent sein. Bisher entsandten die Dekanate Vertreter. 16 weitere Mitglieder kommen aus den Verbänden und Einrichtungen. Die Schwesternschaften und Gemeindereferentinnen/-en stellen je eine Person. Ein bis drei Mitglieder können berufen werden.

Bischof Gerhard Feige überreichte dem bisherigen Vorsitzenden des Katholikenrates, Wolfgang Müller (67), für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement die Bistumsmedaille und dankte allen bisherigen Katholikenratsmitgliedern für ihre Arbeit. Wolfgang Müller stand dem Katholikenrat seit 1997 vor und muss sich nach eigenen Angaben aus gesundheitlichen Gründen aus dem Gremium ganz zurückziehen.

Müller sei es bei seiner engagierten Arbeit "nie um die Durchsetzung persönlicher Interessen, sondern immer um das Wohl der Kirche im Bistum Magdeburg" gegangen, betonte der Bischof. Immer wieder sei er Ansprechpartner der Medien gewesen, wenn es darum ging, aktuelle Probleme zu interpretieren. "Ich danke Ihnen für die Loyalität, mit der Sie in der Öffentlichkeit zu unserer Kirchen standen und stehen." Auch als Geschäftsführer von "Henkel Genthin" habe Müller seine "Überzeugung von christlicher Verantwortung in die Gesellschaft eingebracht". Über das Bistum hinaus habe er sich für eine lebendige Partnerschaft zum Erzbistum Paderborn engagiert. Zudem war er über viele Jahre im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) tätig. Auch Vertreter des Diözesankomitees Paderborn dankten Müller für die langjährige gute Zusammenarbeit.

Aus dem Katholikenrat verabschiedet wurden auch Brigitte Schmeja, Halle, Dieter Müller und Josef Schwenke, beide Magdeburg, und Vinzenz Hohmann Oschersleben.

"Die Kirche geht über den Jordan."

Am Beginn der Frühjahrsvollversammlung stand eine Eucharistiefeier mit Bischof Gerhard Feige in St. Sebastian. In seiner Predigt unter dem Thema "Die Kirche geht über den Jordan" ermutigte der Bischof die rund 60 Teilnehmer in Anspielung an das Volk Israel, mutig durch den Jordan zu ziehen und nicht in der Wüste zu bleiben. In der Umgangssprache werde das Wort vom "über den Jordan gehen" im Sinne von kaputtgehen, sterben verwendet, so der Bischof. Doch das Volk Israel habe den Weg "über den Jordan" nach den Erfahrungen der Knechtschaft in Ägypten, des Durchzuges durch das Rote Meer und die Jahre in der Wüste gewagt. Auch heute, in einer Zeit, da "die bisherige Sozialgestalt von Kirche zu Ende ist", gelte es, im Wissen, dass Gott mitgeht, sich "über den Jordan" zu wagen und Neuland zu betreten.

Wolfgang Müller erinnerte in seinem Rechenschaftsbericht daran, dass der Katholikenrat am 9. Juni 1990 und damit vor fast genau 20 Jahren erstmals zusammentrat. Höhepunkte der Arbeit der zurückliegenden Jahre seien zum Beispiel das Pastorale Zukunftsgespräch oder die ökumenischen Kirchentage gewesen.

Müller kam auch auf die Berichte über sexuellen Missbrauch im Raum der Kirche in den ersten Monaten des Jahres zu sprechen. "Als Laien, die wir unsere Kirche mittragen und gestalten, können wir uns nur bei den Opfern entschuldigen und für das Jahrzehnte lang erlittene Leid um Verzeihung bitten", so Müller. In einem Brief habe das Laiengremium den Bischof ermutigt, mit seinen bischöflichen Mitbrüdern und den Laienvertretungen "nach weiteren Verbesserungen im zukünftigen Umgang mit der Problematik des sexuellen Missbrauchs zu suchen und diese dann in wirksam werdende Maßnahmen und Veränderungen einfließen zu lassen".

Von Eckhard Pohl

Aktuelle Empfehlung

Der TAG DES HERRN als E-Paper - Jetzt entdecken!

Aktuelle Buchtipps