Selbstbewusst und engagiert
Gemeinschaftstag der Pfarrhaushälterinnen in Erfurt
Erfurt. Der Beruf der Haushälterin in Pfarrhäusern ist im Wandel begriffen. Die Zahl der Aktiven ist zwar rückläufig doch das Selbstbewusstsein und das Engagement der im Pfarrhaus tätigen Frauen steigt. In Erfurt fand ein Begegnungstag statt.
In einem kleinen Theaterspiel sitzen sie beieinander: Die Haushälterin aus alten Tagen, die es nicht wagte, mit dem Herrn Pfarrer zusammen am Tisch zu sitzen, die selbstbewusste Haushälterin von heute und die Frau von Morgen, die sich engagiert den Aufgaben in den größer werdenden Pfarreien stellt. Mit diesem Stück zeigten die Pfarrhaushälterinnen, wie sie sich selbst sehen. Geht es doch nicht allein um den Haushalt, sondern immer auch darum, Ansprechpartner und Seele des Pfarrhauses zu sein.
All fünf Jahre treffen sich die Pfarrhaushälterinnen im Bistum Erfurt zu einem Gemeinschaftstag. Daneben gibt es in den Regionen Eichsfeld und Diaspora (Erfurt) vier Treffen im Jahr. Zudem werden jährliche Begegnungstage für Berufstätige und für die Ruheständlerinnen organisiert. Geleitet werde diese Aktivitäten ab sofort von einem Führungskreis für beide Regionen. Um diese Arbeit zu ermöglichen, wurde beim Erfurter Treffen die Satzung der Berufsgenossenschaft geändert. Bisher hatte jede Region ihren eigenen Führungskreis. Um die Seelsorge und die Gestaltung von Besinnungstagen kümmern sich Pfarrer im Ruhestand Norbert Borkowski, der seit 1976 diese Aufgabe wahrnimmt, und Rektor Arno Wand aus Heiligenstadt. Borkowski, der seinen Ruhestand in Dingelstädt verbringt und den Führungskreis aktiv betreut, sagte, dass es zukünftig darauf ankommt, auch all jene Frauen mit einzuladen, die für einige Stunden oder auf Basis eines 400-Euro-Jobs in den Thüringer Pfarrhäusern tätig sind. Neben ihm gehören Annette Raabe, Maria Koch, Gisela Hoffmann, Maria Staufenbiel und Elisabeth Dreiling zum Führungskreis. Von Seiten des Bistums war bisher Anja Reichmann, die Referentin für Frauenseelsorge zuständig. Da sie im August zu dem Missionsärztlichen Schwestern nach Berlin wechselt, wurde sie von den Pfarrhaushälterinnen verabschiedet. Derzeit gibt es 122 Haushälterinnen, 41 von ihnen sind noch im aktiven Dienst.
Bischof Joachim Wanke, der neben Seelsorgeamtsleiter Gregor Arndt am Treffen teilnahm und den Gottesdienst mit ihnen feierte, dankte den Frauen für ihren engagierten Dienst in den Pfarrhäusern. Besonders geehrt wurden Rosemarie Aue und Elisabeth Franke, die auf 50 Jahre Dienst zurückblicken kann, Theresia Große und Elisabeth Stütze, die ihr 40-jähriges Dienstjubiläum feierten, sowie Erika Horst und Elisabeth Schreiber, die 25 Jahre tätig sind.
Neben dem Gottesdienst stand ein Vortrag von Domkapitular Gregor Arndt auf dem Programm des Tages, der auf die Pastoralinitiative "Mit dem Himmel beschenkt" einging. Gregor Arndt regte in seinen Worten an, ein Leben der Aufmerksamkeit zu führen, Aufmerksamkeit für Gottes Spuren im Alltag und für die Mitmenschen, auch für die Nichtchristen. Und ein wesentliches Anliegen der Aktion "Mit dem Himmel beschenkt", so Gregor Arndt, sei es, darauf hinzuweisen, dass es eine
Von Holger Jakobi