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Staunen, lächeln und zusammen sein

Gemeinsame Religiöse Kinderwoche im Marcel-Callo-Haus

Kinder ohne und mit Behinderungen waren ins Marcel- Callo-Haus Heiligenstadt zu einer gemeinsamen Religiösen Kinderwoche eingeladen.

"Es ging mir nicht mehr aus dem Kopf", erinnert sich Schwester Maria Magdalena aus dem Marcel- Callo-Haus. Vor einigen Jahren, nach einem Familienwochenende für Eltern mit behinderten Kindern im Jugend- und Erwachsenenbildungshaus, hatte eine Mutter die Ordensfrau gefragt, warum es nicht auch mal Angebote für behinderte Kinder geben könne, vielleicht in den Ferien.

Seit inzwischen vier Jahren können Schwester Maria Magdalena und Christine Gunkel, Leiterin des "Familienentlastenden Dienstes" auf eine Besonderheit verweisen: Eine Religiöse Kinderwoche für behinderte und nicht behinderte Kinder und Jugendliche. Diesmal trafen sich insgesamt 27 Teilnehmer, die ehrenamtlichen Helfer mitgezählt, aus dem Landkreis Eichsfeld. Unter der Überschrift "Dein Reich komme" erlebten sie thematische Tage. Und sie erfuhren Gemeinsamkeit auf eine Art und Weise, wie sie schöner nicht sein konnte, betont Schwester Maria Magdalena. Ganz selbstverständlich gingen sie zum Beispiel auf Nicole zu, eine junge Frau im Rollstuhl, die nicht allein aufstehen kann, nicht laufen, nicht sprechen und nicht singen, nicht schreiben und nicht malen. Und hatten schon bald entdeckt, dass deren Augen und ihr strahlendes Lächeln das ausdrücken, was Nicole nicht in Worten ausdrücken kann. An den Vormittagen befassten sie sich mit dem Gleichnis vom Senfkorn, dem Gleichnis vom Schatz im Acker, dem Gleichnis vom Sämann.

Nachmittags erlebten sie spannende Abenteuer. So war allen die Begeisterung anzumerken, als sie von der "Menschen - Tiere - Pflanzen - Rallye" berichteten. Staunend schauten sie sich im Eichsfeld Klinikum durch eine Glasscheibe das Wunder in Gestalt von Babys an. Das jüngste war erst wenige Stunden zuvor geboren. Auf einem Bauernhof gab es große Tiere und Tierkinder, Kaninchen waren da und Pferde. In einer Gärtnerei wurden ihnen Blumen gezeigt, Kartoffelstauden und Erdbeerpflanzen. So eine Erdbeerpflanze sieht nicht immer gleich aus, aus der kleinen gelbweißen Blüte entsteht später die süße, leuchtend rote Frucht. Miteinander reden, zusammen essen, singen, spielen - drin und im Freien - die heilige Messe feiern, einen Film anschauen - so viel gab es zu erleben.

Von Christine Bose

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