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Auf alter Straße unterwegs

Neu gegründeter Arbeitskreis "Eichsfelder Jakobusweg" wird aktiv

Uder. Wenn sich der im Dezember 2008 in Bornhagen gegründete Arbeitskreis "Eichsfelder Jakobusweg" am 4. März erneut trifft, diesmal im Pfarrzentrum "St. Jakobus" Uder, wollen die Mitglieder bereits auf erste Ergebnisse verweisen.

Pfarrer Heinz-Josef Brodmann, Mitglied des Arbeitskreises, gilt als geistiger Vater des Jakobusgedankens in Uder.

Siegfried Arand und Frank Kaufhold aus Uder, beide Pilger mit Leib und Seele, hatten in das historische Gasthaus "Klausenhof" eingeladen, mit dem Ziel, andere Menschen für ihre Idee zu begeistern, einen solchen Arbeitskreis zu gründen. Und alle, die gekommen waren, sagten "Ja", so dass noch am gleichen Abend die Gründung erfolgen konnte unter dem Dach des Vereins für Eichsfeldische Heimatkunde. Dessen Vorsitzender Peter Anhalt schlug vor, Ortschronisten, Stadtverwaltungen und Verwaltungsgemeinschaften einzubeziehen.

Vom Wanderbuchautoren über Pilger, Radfahrer und Wanderer bis hin zum Historiker reicht der Kreis der Mitstreiter. Die Schirmherrschaft hat als, wie sie selbst sagt, "leidenschaftliche Wanderund Naturfreundin" Katharina Althaus übernommen. Nicht als Gattin des Thüringer Ministerpräsidenten Dieter Althaus war sie aus Heiligenstadt gekommen, sondern als ehemaliges Mitglied der St.-Jakobus-Gemeinde im Heimatort Uder. Pfarrer Heinz- Josef Brodmann aus Günterode, 23 Jahre lang katholischer Seelsorger in Uder, wurde von Siegfried Arand als "geistiger Vater des Jakobusgedankens in dieser Eichsfeldgemeinde" begrüßt. Nach der Wende hatte ein Jakobspilger im Uderschen Pfarrhaus Quartier genommen und damit Neugier und Forscherdrang geweckt. Ebenfalls nach der Wende war der Pfadfinderstamm "St. Jakobus" ins Leben gerufen worden. Die erste Pilgerreise der Pfadfinder führte im August 1997 per Fahrrad ins spanische Santiago de Compostela. Als in den achtziger Jahren die DDR-Regierung in einem Auswahlverfahren Gemeinden, deren Gotteshäuser dem heiligen Jakobus geweiht waren, gestattete, einen Vertreter in den weltbekannten Wallfahrtsort zu schicken, durfte auch Uder mit einer Teilnehmerin vertreten sein. Die Arbeitskreismitglieder wollen sich zur Aufgabe machen: Quellenforschung, praktische Erkundung der Wegabschnitte und Schaffen "pilgerbarer" Wege im Eichsfeld, nach Möglichkeit unter Einbeziehung der Radwege, einheitliche Ausschilderung und Information der Öffentlichkeit über das jeweils Erreichte. Am Tag der Gründung hatte das Wirtsehepaar Manuela und Klaus Röhrig, nun ebenfalls Arbeitskreismitglieder, die Jakobsmuschel, das Symbol des Jakobspilgerweges an seinem Gasthaus unter der Burg Hanstein angebracht, das auch als Pilgerherberge dient. Sohn Martin will als Student der Geschichte und Politikwissenschaft aus seiner Sicht tätig werden. Obwohl zur Gründung nicht anwesend, hatte der aus dem Landkreis Eichsfeld stammende Direktor der Mühlhäuser Museen Thomas T. Müller seine Mitarbeit zugesagt. Die Beweggründe dabei zu sein, sind unterschiedlich, die Meinung "Pilgern gehört zum Eichsfeld" wurde einstimmig geäußert.

Als historisch gesichert gilt: Die "Strata Communis", in verschiedenen Quellen auch bezeichnet als "Hohe Straße", "Alte Heidenstraße" oder "Alte Heerstraße", die einst Leipzig und Köln verband, führt als ein Abschnitt des Jakobspilgerweges auch durch Uder. Allerdings gibt es nicht "den" historischen Pilgerweg durch das Eichsfeld, nicht den Originalverlauf, hieße das doch, über Jahrhunderte hinweg hätte es keine Veränderungen in der Straßenführung, also keinen Straßenbau gegeben. Ebenfalls nachgewiesen wird in Uder ein einstmals existierendes bischöfliches Tafelgut zur Pilgerversorgung. Diese Tafelgüter gab es nur am Jakobsweg.

Von Christine Bose

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