Jetzt 4 Wochen kostenfrei Tag des Herrn lesen!

Pilgern für Anfänger?

Jugendliche waren auf dem Jakobsweg bis nach Santiago de Compostela unterwegs

Santiago de Compostela (tdh). Jugendliche aus Cottbus und Hoyerswerda haben sich im Jakobusjahr auf den Jakobsweg gemacht. Vergangene Woche sind sie zurückgekommen.

Mit Rucksack und Isomatte ging es auch bei regnerischem Wetter zu Fuß durch das galizische Hochland auf dem Weg nach Santiago de Compostela.

"Als wir uns am 12. Juli in den Zug Richtung Flughafen Frankfurt Hahn setzten, wusste keiner, was auf uns zukommt", sagt Johanna Michel aus Spohla bei Wittichenau. "Jeder von uns hatte sich wohl andere Vorstellungen vom Camping gemacht, einige, welchen Schmerz dieser Weg verursachen würde, und andere, welche Seiten ihrer Persönlichkeit wohl zum Vorschein kommen würden", berichtet die 18-Jährige von den ganz unterschiedlichen Erwartungen der Jugendlichen.

Acht Jugendliche und Erwachsene aus Cottbus und Hoyerswerda waren gemeinsam mit dem Jugendseelsorger des Bistums Görlitz, Kuratus Roland Elsner, aufgebrochen, um zum Grab des heiligen Jakobus zu pilgern.

Der Weg führte die Pilger von dem kleinen Ort Samos bis nach Santiago de Compostela. Sechs Tage brauchten sie für den Fußweg von 124 Kilometern. Die meisten Kilometer werden dabei nicht auf geraden, befestigten Straßen gemacht. Die Wege durch das galizische Hochland führen über viele Hügel und Hindernisse.

"Der Camino de Santiago hat genauso Höhen und Tiefen wie das wahre Leben, und er spiegelt unsere Gefühle wider. Es war eben nicht immer nur sonnig und warm, sondern auch kalt und regnerisch", sagt Johanna im Rückblick auf den Jakobsweg.

Neben den Pilgern aus dem Bistum Görlitz waren auch tausende aus aller Welt in diesem Jahr in diesem Jahr auf dem Weg zum heiligen Jakobus. Anlass dafür war das Jakobusjahr.

Das Jakobusjahr oder auch Heilige Compostelanische Jahr wird begangen, wenn der Festtag des heiligen Jakobus (25. Juli) auf einen Sonntag fällt. Das Heilige Jahr ist identisch mit dem entsprechenden Kalenderjahr. Es wird am 31. Dezember des Vorjahres mit der Öffnung der Gnadenpforte an der Ostseite der Kathedrale von Santiago de Compostela begonnen.

"Mit den vielen Pilgern haben wir immer wieder Kontakte geknüpft. Manche haben einen tiefen Eindruck hinterlassen", berichtet Johanna. Doch mancher suchte auch die Einsamkeit, um zu sich selbst zu finden und auch um mit Gott ins Gespräch zu kommen. Gemeinsames Beten und Singen hat diese Verbindung noch verstärkt und intensiviert.

Die Gefühle auf dem Weg haben Johanna stark beeindruck. "Die meisten Gefühle, die man während des Weges empfunden hat, kann man gar nicht beschreiben, nur wer selber gepilgert ist, versteht, was es heißt, der ewig Suchende zu sein."

Vorläufiger Höhepunkt war für Johanna und die anderen Jugendlichen jedoch der Pilgergottesdienst in der Kathedrale von Santiago, bei dem das riesige Weihrauchfass geschwungen wurde. Der Höhepunkt des Pilgerweges war für Johanna die Ankunft an der Jakobusfigur. "Nach der Messe haben wir die Jakobusfigur im Altarraum umarmt. Das war für jeden Pilger ein sehr persönlicher und ergreifender Moment."

Aktuelle Empfehlung

Der TAG DES HERRN als E-Paper - Jetzt entdecken!

Aktuelle Buchtipps