Leiter ausgebildet
Gruppenleitergrundkurs machte Jugendliche "Fit for kids"
Erfurt. Junge Leute übernehmen in ihren Gemeinden Verantwortung. Sie bringen sich ein, die Kinder- und Jugendarbeit vor Ort aktiv zu gestalten. Um sie dafür fit zu machen, gibt es die Gruppenleitergrundkurse des Programms "Fit for kids".
Befürchtungen der Kursleitung, dass die wenigen Teilnehmer eine einander nervende Gruppe bedeuten oder die Themen bereits am Freitag restlos bearbeitet sein könnten, bestätigten sich nicht. Gerade die Kleinheit der Gruppe wurde von den jugendlichen Teilnehmern als angenehm im persönlichen Miteinander sowie intensiv in der inhaltlichen Arbeit erlebt und gelobt. Hin und wieder blitzte ihre Sehnsucht nach Ferien auf angesichts des umfangreichen Programms. Selbst die Pausen waren manchmal noch gefüllt, um Theoriekenntnisse für praktische Übungen anzuwenden, die es schließlich irgendwann vorzubereiten galt.
Erstaunt waren die Jugendlichen, in welcher methodischen Vielfalt das Team die sehr theoretisch klingenden Themen wie beispielsweise Entwicklungspsychologie, Gruppendynamik, Jugendhilfestruktur oder Demokratiegefährdung vermittelten. Das war darüber hinaus gespickt mit praktischen Erlebnissen, Erfahrungen und Gedanken, die das Team einbrachte oder den Teilnehmern entlockte. Neben der vermittelten Theorie ging es um deren praktische Anwendung. Dies geschah einerseits durch 50 Fragen am letzten Abend, andererseits durch die Planung von Jugendveranstaltungen. Ein "ökumenischer Maisprung", ein "Tanzkurs" sowie eine "Alpenwanderung" wurden als Projekte entwickelt, von A bis Z geplant und sollen demnächst durchgeführt werden.
Stichwort
Gruppenleitergrundkurs
Der Gruppenleitergrundkurs "Fit for kids" ist eine Schulung nach bundeseinheitlichen Richtlinien zur Ausbildung von Jugendleitern. Dieser Kurs wird ein bis zweimal jährlich vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in Thüringen durchgeführt. Vermittelt wird Basiswissen in Entwicklungspsychologie, Gruppendynamik und -pädagogik, Methodik und Spielpädagogik. Außerdem beschäftigen sich die Teilnehmer mit religiösen Grundlagen, den Strukturen der Jugendhilfe sowie Finanzierungsmöglichkeiten der Kinderund Jugendarbeit. Aber auch rechtlich relevante Problemstellungen, mit denen Jugendleiter bei ihrer Arbeit möglicherweise umgehen müssen, werden besprochen. Dazu zählen die Aufsichtspflicht, Kindeswohlgefährdungen und Demokratiegefährdungen.
Für die Jugendlichen ist das Kursangebot interessant, da sie Kenntnisse über die Entwicklung junger Menschen sowie über strukturelle Zusammenhänge und Abläufe der Kinder- und Jugendarbeit erwerben und vertiefen, Sicherheit im eigenen Leitungsverhalten erlangen oder konkrete Aktivitäten für ihr Engagement planen. Hierfür lassen sie sich auf einen 50-stündigen Kurs ein, der sie zum Erwerb der Jugendleitercard (JuLeiCa) berechtigt sowie für die Kinderund Jugendarbeit fit macht.
In diesem Jahr feierte das Kursangebot sein 10-jähriges Bestehen - durchgeführt nach bewährtem Konzept, jedoch stetig modifiziert. Der nächste Gruppenleitergrundkurs findet vom 19. bis 25. Oktober im Heiligenstädter Jugendbildungshaus "Marcel Callo" statt.
Von Tobias Kube