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"Nicht gucken - Bruder Erwin"

150 Jahre Franziskaner auf dem Hülfensberg / Beim Gemeindefest wurde an die DDR-Zeit erinnert

Hülfensberg. Zum Sommerfest der Gemeinden Bebersdorf und Döringsdorf fand der zweite Höhepunkt des Jubiläumsjahres "150 Jahre Franziskaner auf dem Hülfensberg" statt.

 Bruder Heribert Arens erinnerte in seiner Predigt an die Franziskaner, die vor ihm und seinen drei Mitbrüdern den Hülfenberg prägten. Darunter Bruder Erwin, der in der DDR-Zeit hier lebte. Für Pilger, die außerhalb des Sperrgebietes lebten, war in diesen Jahren eine Teilnahme an den vier Hauptwallfahrten nicht möglich. Und diejenigen, die durften, durften noch längst nicht alles. So wurde Bruder Erwin dazu aufgefordert, zu verhindern, dass die Frauen und Männer Blicke in Richtung Westen taten. Was machte der Franziskaner? Er überlegte kurz und brachte ein Schild an:

Bruder Heribert Arens erinnerte in seiner Predigt an die Franziskaner, die vor ihm und seinen drei Mitbrüdern den Hülfenberg prägten. Darunter Bruder Erwin, der in der DDR-Zeit hier lebte. Für Pilger, die außerhalb des Sperrgebietes lebten, war in diesen Jahren eine Teilnahme an den vier Hauptwallfahrten nicht möglich. Und diejenigen, die durften, durften noch längst nicht alles. So wurde Bruder Erwin dazu aufgefordert, zu verhindern, dass die Frauen und Männer Blicke in Richtung Westen taten. Was machte der Franziskaner? Er überlegte kurz und brachte ein Schild an: "Nicht gucken! Bruder Erwin".

Bischof Konrad Martins wollte die Franziskaner

Mit dem Gemeindefest im August wurde der zweite Höhepunkt des Jubiläumsjahres "150 Jahre Franziskaner auf dem Hülfensberg" gefeiert. Damals, im Jahr 1860 fanden die auf Initiative des Paderborner Bischofs Konrad Martin gekommenen Franziskaner eine verwüstete Wallfahrtsstätte vor, um die sich nach der Auflösung des Zisterzienserklosters Anrode niemand kümmerte, berichtet Bruder Heribert. Den Franziskanern gelang es, den Berg wieder im Bewusstsein der Eichsfelder fest zu verankern und die Tradition der Wallfahrt zu festigen. Unterbrochen wurde die Anwesenheit der Gemeinschaft nur durch die zwölf Jahre des Kulturkampfes im Königreich Preußen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Bruder Franziskus veränderte die Welt

Ein besonderer Höhepunkt des Festes waren die drei kurzen Stücke mit Szenen aus dem Leben des heiligen Franziskus. Mit ihnen zeigte die Spielschar des Berges, mit welcher Kraft Franziskus die Welt veränderte. So in der Szene mit den Aussätzigen. Zwei Mädchen sind erschrocken, als sie die Aussätzigen beobachten. Und sie erfahren, dass es nicht allein die Krannkheit war, die sie aus der Gesellschaft trieb, sondern die Ablehnung der Mitmenschen. Umso größer die Freude eines aussätzigen Mannes, der die Zuwendung des heiligen Franzuiskus erfuhr, der ihn einfach küsste.

Von Holger Jakobi

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