Ein Ort der Begegnung und des Gebetes
Christen und ihre nichtchristlichen Nachbarn machten sich für einen Kreuzweg stark
Bachra ( jak). Wanderer und Pilger sind seit dem 1. März eingeladen, im Bachraer Forst die 14 Stationen des Kreuzwegs zu gehen. Viele haben mitgeholfen, das private Projekt zum Erfolg zu führen.
Pfarrer Carsten Kämpf aus Weimar, der die einzelnen Stationen segnete, freute sich darüber, dass es Manfred Silberhorn gelungen ist, für sein Projekt die Menschen der Region zu begeistern. "Da entstand etwas im Wald. Da hat sich einer aufgemacht, da hat einer Mitstreiter gesucht und gesagt, wir legen einen Weg an, einen Kreuzweg", sagte der Weimarer Pfarrer. Und so kamen zur Segnung nicht nur Christen der Umgebung, sondern auch viele, die bisher von katholischer Kirche kaum etwas gehört hatten. Viele von ihnen haben bis zuletzt zugepackt. Und noch am Tag der Segnung halfen die Menschen mit, sei es um Bänke im Wald aufzustellen oder um den Autoverkehr auf den schmalen Waldwegen zu regeln.
Freude zeigte auch die stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstandes der Pfarrei Weimar, Christine Herzog. Bachra gehört zum Territorium der Weimarer Filialgemeinde Buttstädt. Christine Herzog sagte: "Es ist gelungen, viele Familien zu begeistern, Menschen aus allen Generationen sind heute hierher in den Wald gekommen, um einander zu begegnen und um gemeinsam zu beten." Christine Herzog würdigt zudem das christliche Leben in der Region. Sie sagt: "Bei uns in der Pfarrei wie im Dekanat gehen die Initiativen nicht alleine von den Priestern aus, sondern sie kommen auch aus den Gemeinden." Und die Buttstädter Pfarrgemeinderatsvorsitzende Sabine Hähnel berichtet, dass es noch vor Jahren so aussah, als hätte die Gemeinde Buttstädt keine Zukunft. Das habe sich in den zurückliegenden Jahren geändert. Buttstädt gehört zu den jungen und lebendigen Gemeinden im Dekanat. Dabei können die Buttstädter gut damit umgehen, eine Filialgemeinde zu sein. "Wir hatten keine Angst davor und finden es bereichernd", betont Sabine Hähnel. Und Christine Herzog ergänzt: "Man muss sich gegenseitig in die Arme schließen, Gesicht zeigen. Angst kommt nur dort auf, wo sich die Menschen nicht kennen."
Pfarrer Carsten Kämpf erinnerte in seinen einleitenden Worten daran, dass es gerade in der vorösterlichen Busszeit für viele Menschen ein Bedürfnis ist, den Kreuzweg Christi nachzugehen. So haben bereits frühere Generationen die Stationen des Leidensweges von Jerusalem in ihre heimatliche Landschaft und in ihre Kirchen gebracht. Er dankte der Familie Silberhorn und allen Mitwirkenden für ihr Engagement und für die neue Möglichkeit des Betens auf den Wegen der Natur, die Gott den Menschen schenkt.
Informationen unter der Telefonnummer 03 63 72 / 9 06 40