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Die Liebe Christi drängt uns

Rund 2 500 Katholiken bei Bistumswallfahrt in Neuzelle / 15 000 Euro für Kloster St. Marienthal

Neuzelle. Rund 2 500 katholische Christen aus allen Teilen des Bistums sind am vergangenen Sonntag zur Bistumswallfahrt nach Neuzelle gekommen. Viele nutzten die Gelegenheit, um sich von Bischof Konrad Zdarsa zu verabschieden.

Aerobic auf dem Weg zur Kirche am Sonntagmorgen. Auch die Kinder machten mit beim Programm das die Gemeinde Lübbenau präsentierte

Drangvolle Enge herrschte am vergangen Sonntag in der Neuzeller Stiftskirche. Die Enge passte zum Thema der Wallfahrt "Die Liebe Christi drängt uns". Das Wort aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an die Korinther ist zugleich das Jahresthema des Bistums.

Bischof Konrad Zdarsa verteidigte den in den vergangenen Monaten verstärkt in die öffentliche Kritik geratenen Zölibat. In seiner Predigt zitierte er aus dem Lukasevangelium "Wer nicht mein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein".

Große Enge in der Stiftskirche. Zum festlichen Hochamt waren weit über tausend Christen gekommen.



Im Gottesdienst überreichten Vertreter der Gemeinden auch das Wallfahrtsopfer. Insgesamt 15 137 Euro kamen bisher für die Beseitigung der Hochwasserschäden im Kloster St. Marienthal in Ostritz zusammen.

Im Anschluss an den den Gottesdienst, der vom Chor "avvivando" aus Görlitz gestaltet worden war, präsentierten sich Vereine und Verbände auf dem Klosterhof. Die Wallfahrtsstunde auf dem alten Friedhof wurde von Gemeindemitgliedern aus Lübbenau gestaltet. Auf deren Bühne ging der neue katholische Fernsehsender des Bistums "GÖ_TV" auf Sendung. Der Sender richtet sich vor allem an die "aufgeweckten Katholiken von Storkow bis Görlitz, von Muskau bis Doberlug." Nach dem Drücken des Startknopfes flammte die rote Lampe auf und schon ging es mit "Kleroaerobic" los. Clara, die Vorturnerin, ermunterte die Fernsehgemeinde mitzumachen.

Beim "Nachrichtenblock" mit Neuigkeiten aus den Gemeinden ging es zumindest körperlich wieder ruhiger zu. So erfuhren die Fernsehzuschauer Neues über die Seelsorge in Russland. "Frau Rausch ist sicher im Container nach Russland verschickt worden. Die Ostsee war etwas stürmisch, die vierwöchige Flußreise dagegen ruhiger."

Medienauflauf bei der Wallfahrt: Drei Kamerateams filmten den neuen Bischof von Augsburg.



Ob dem Aufruf zur Ziegelspende für die Sanierung der "Jakobuskirche", wie die Kathedrale von den Fernsehmachern respektlos genannt wurde, gefolgt wird, bleibt abzuwarten.

Frau Dr. Schnarrenberger-Lüdenscheit präsentierte den Zuschauern die "persönliche Schutzausrüstung" für Ministranten, damit der Weihrauch unverzüglich "und direkt an der Entstehungsstelle" wieder abgesaugt werden kann. Ob bei "Dingsda" oder "Klingelbeutel mit Zählwerk", die Lübbenauer trugen nicht unerheblich zur Erheiterung während der Wallfahrtsstunde bei.

Die Fröhlichkeit wechselte danach schnell in Nachdenklichkeit und Abschiedsstimmung. "Wir sollten immer wieder lachen, auch wenn wir einen schmerzlichen Verlust verdauen müssen", so Seelsorgeamtsleiter Pfarrer Alfred Hoffmann.

Reporter Harry Hirsch, alias Pfarrer Matthias Grzelka, präsentierte in der Wallfahrtsstunde eine Gasmaske als ultimative Schutzmaßnahme vor Weihrauchschwaden.



Martin Habermann für den Diözesanrat stellte einige Vergleiche zwischen den Diözesen Görlitz und Augsburg an. In Richtung des Bischofs prophezeite Habermann: "Es wird ihnen die familiäre Atmosphäre fehlen." Der ständige Vertreter, Prälat Hubertus Zomack, wandelte ein Zitat von Bischof Ferdinand Piontek ab. "Eines der größten und nicht armen Bistümer nimmt dem kleinsten und wohl ärmsten Bistum Deutschlands den Bischof, aber nicht Augsburg sondern der Heilige Vater hat so entschieden." Anschließend überreichte Prälat Zomack an Bischof Zdarsa eine Sonderprägung der Hedwigsmedaille - zur Erinnerung.

Am Stand der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) legte Bischof Zdarsa eine kleine Kaffeepause ein.



In der Dankandacht gab der Bischof den Menschen seiner Diözese neben dem eucharistischen Segen sein Vermächtnis mit auf den Weg in ihre Gemeinden: " Die Eucharistie lohnt jeden Aufbruch. Wir müssen auf dem Weg bleiben als das wandelnde Volk Gottes."

Weitere Fotos von der Wallfahrt im Internet: www.bistum-goerlitz.de

Von Markus Kremser und Raphael Schmidt

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