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Gottes Herz hängt an uns

Wir müssen uns nur mitnehmen lassen

Gottes Herz hängt an uns, wir müssen nichts dafür tun, wir müssen uns nur von seiner Liebe mitnehmen lassen. Die Fastenzeit ist eine gute Gelegenheit, das zu meditieren, meint Sr. Susanne Schneider von der Kontaktstelle Orientierung in Leipzig.

Schwester Susanne Schneider

Kürzlich wollte ich für einen Gottesdienst das "Gotteslob" eines Bekannten ausleihen. Ich hatte es eilig, doch so einfach, wie ich mir das vorgestellt hatte, ging das nicht - es ging schließlich gar nicht. Seine Erklärung: "Da habe ich mit eigener Hand Notizen drin gemacht, und andere Anmerkungen - da hängt mein Herz dran!"

Mein Herz hängt an etwas, sagen wir manchmal. Es hängt daran und will es nicht loslassen. Manchmal sind das Dinge, wie ein Tagebuch, ein Erbstück, ein Foto oder irgendetwas, an dem Erinnerungen haften. Oder der Garten, das Handy und der neue Vollholzwohnzimmerschrank, auf den man so stolz ist, weil man lange darauf gespart hat. Oftmals sind es aber auch Personen, an denen wir hängen, seien es nun in der Jugend die Eltern und die Freunde, seien es später die Ehepartner oder die Kinder und Enkel. Unser Herz hängt an Personen, die uns nahe sind, die wir lieben.

Oft sind wir bereit, viel zu investieren, damit wir bestimmte Dinge oder Menschen nicht verlieren. Manchmal können wir das gar nicht oder nur ein wenig beeinflussen - wir verlieren Menschen oder müssen sie zurücklassen, oder sie gehen andere Wege und verlassen uns.

Als Christen glauben wir: Ebenso hängt Gottes Herz an uns. Er kämpft um uns, Er verliert uns manchmal. Aber er sucht uns immer wieder und setzt viel ein, dass auch wir ihn finden. Denn er hängt an uns. Wir dürfen glauben, dass Gott uns bis zum Äußersten liebt, auch in Situationen, die gar nichts davon erahnen lassen. Dass er unseren Kummer teilt und in unserem Leid bei uns ist.

Wir dürfen glauben, dass er unsere geheimen Motivationen kennt, unsere widersprüchlichen Sehnsüchte, unsere nicht bewussten Träume - und dass er voll Liebe und Erbarmen an uns hängt.

Gerade jetzt in der Fastenzeit ist eine gute Gelegenheit, diese Wahrheit zu meditieren. Wir können etwas davon erahnen, wenn wir auf das Kreuz schauen und Jesus sehen, der uns gezeigt hat, wie weit diese Liebe Gottes gehen kann: "Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat." (Joh 3,16) Für die Liebe Gottes müssen wir nichts tun, wir müssen uns nur mitnehmen lassen, uns ergreifen lassen. Wenn wir das wagen, können wir Mut und inneren Halt gewinnen

Schwester Susanne Schneider,
Missionarinnen Christi, Kontaktstelle Orientierung Leipzig

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