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Wohnt hier noch Christus König?

Jubiläum: Weihe der katholischen Kirche in Luckau vor 75 Jahren

Luckau (mh). Die katholische Pfarrgemeinde in Luckau feierte Jubiläum: Vor 75 Jahren wurde ihre Kirche geweiht.

Mit Alt-Bischof Rudolf Müller, der in Luckau aufgewachsen ist, feierte die Gemeinde das Jubiläum

An ein Erlebnis aus seinen ersten Tagen als Pfarrer in Luckau kann sich Bronislaw Marecik noch genau erinnern. Kurz nach seinem Einzug ins Pfarrhaus im vergangenen Jahr klingelte die Postbotin mit einem Briefumschlag in der Hand und fragte: "Wohnt hier noch Christus König?" Nach einem Moment der Verwunderung antwortet der aus Polen stammende Seelsorger: "Ja, der wohnt hier noch."

Christus König - dieses Patronat gaben die Luckauer Katholiken 1935 ihrer Kirche, die - nach nur halbjähriger Bauzeit - am 20. November vom Breslauer Erzbischof Kardinal Adolf Bertram geweiht worden ist. Mit der Kirchweihe hatten die Luckauer Katholiken wieder ein eigenes Gotteshaus in der Stadt, in der rund 400 Jahre zuvor die Reformation eingeführt worden war. Jetzt - 75 Jahre nach der Kirchweihe - erinnerte die rund 800 Mitglieder der Luckauer Gemeinde, zu der inzwischen auch Dahme und Golßen als Filialen gehören, mit einer Feier daran.

"Ein Höhepunkt in der 75-jährigen Geschichte der Kirche war 1955 die Primiz unseres späteren Bischofs Rudolf Müller", sagt Falk Peiler, der sich intensiv mit der Geschichte von Kirche und Gemeinde beschäftigt hat. Entstanden ist daraus eine Pfarrchronik, die beim Gemeindefest vorgestellt wurde. Einer der ersten, der sie erhielt, war der Alt-Bischof, denn er feierte mit seiner Heimatgemeinde.

Die Kinder der Frohen Herrgottstunde spielten beim Gemeindefest eine abenteuerliche Mäusegeschichte.



Rudolf Müller hatte mit Eltern und Bruder nach der Vertreibung in Luckau neue Heimat gefunden. Das Mitleben in der Pfarrgemeinde - vor allem die Fahrten mit Pfarrer oder Kaplan zu den Außenstationen - haben seinen Wunsch, Priester zu werden, wesentlich beeinflusst. "Die letzte Entscheidung ist dann in dieser Kirche gefallen", erinnert er sich.

Auch im Leben von Rudolf Harms spielt die Christus-König- Kirche eine wichtige Rolle. Er ist einer der beiden Ersten, die hier getauft wurden. Pfarrer Marecik erinnerte im Jubiläumsgottesdienst daran und überreicht ihm einen Blumenstrauß mit den Worte: "Ich gratuliere Ihnen, dass Sie ein gläubiger Mensch geblieben sind!"

763 Taufen hat es in der 75-jährigen Geschichte der Kirche gegeben, 284 Trauungen und knapp 1000 Beerdigungen. Jetzt, in der Zeit, in der auch in Luckau die Katholikenzahlen zurückgehen, stellt sich für Pfarrer Marecik die Frage: "Wird Christus König weiter hier wohnen? Werden wir das 100. Kirchweihjubiläum feiern?" Der Seelsorger ist zuversichtlich: "Ich hoffe es, wenn wir dafür sorgen, dass Christus König weiter in unseren Herzen, in unseren Familien und in unserer Pfarrgemeinde zu Hause ist."

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