Jetzt 4 Wochen kostenfrei Tag des Herrn lesen!

Ziel: Mündige, reife Menschen

Schulleiter-Wechsel im Elisabeth-Gymnasium in Halle

Halle. Hans-Michael Mingenbach löst Schwester M. Ignatia Langela als Schulleiter am Elisabeth-Gymnasium in Halle ab. Am 17. September war offizielle Amtsübergabe.

Eltern- und Schülervertreter des Elisabeth-Gymnasiums dankten der scheidenden Schulleiterin Schwester Ignatia Langela und begrüßten ihren Nachfolger Hans-Michael Mingenbach mit symbolträchtigen Gaben. Foto: E. Pohl

Das Elisabeth-Gymnasium in Halle hat einen neuen Schulleiter: Mit einem Schulgottesdienst in der Moritzkirche und einer Festveranstaltung im Gymnasium wurden Hans-Michael Mingenbach (50) in sein neues Amt als Schulleiter eingeführt und Schwester M. Ignatia Langela als Vorgängerin verabschiedet.

"Danke dafür, was Sie an Herzblut in diese Schule hineingegeben haben", würdigte Bischof Gerhard Feige im Festgottesdienst das Engagement von Schwester Ignatia. Die Ordensfrau von den Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel hatte 2006 mit 61 Jahren noch einmal einen Neuanfang in Halle auf sich genommen und hat das Elisabeth-Gymnasium nach einer längeren Zeit ohne Schulleiter seitdem geführt.

"Weisheit spürt, was wirklich wichtig ist"

Dem neuen Schulleiter Hans- Michael Mingenbach wünschte Bischof Feige Gottes Segen. Es lohne sich, die Schülerinnen und Schüler "darin zu begleiten, dass sie ihre Gaben und Fähigkeiten leben können", und mit ihnen nach echten Schätzen für das Leben zu suchen, so der Bischof. Der vielleicht wichtigste Schatz, den ein Mensch gewinnen könne, sei die Weisheit, auch wenn sie heute "in unserem westeuropäischen Lebensgefühl" aus der Mode gekommen sei. "Weisheit spürt, was wirklich wichtig ist."

Aufgabe einer guten Schule ist es, "Kinder und Jugendliche zur Mündigkeit, zur Reife zu führen", erinnerte auch der Direktor der Edith-Stein-Schulstiftung als der Trägerin des Gymnasiums, Thomas Quecke, in seiner Festansprache die Versammelten. Dies sei seit Eröffnung 1992 auch Anliegen des Elisabeth-Gymnasiums. Um zu erreichen, dass junge Menschen es lernen, ihre eigenen Entscheidungen verantworten zu können, ist ein "hohes Maß an Dialogfähigkeit und die Bereitschaft zur eigenen Stellungnahme" bei Lehrern und Eltern erforderlich. Dieses Lernen verlangt zudem einen Sinnhorizont, der dem eigenen Tun Maßstäbe setzt. Deshalb nähmen die Schüler des Gymnasiums an Festen, Feiern und Riten teil, woran aber auch noch kräftig zu arbeiten sei, wie sich beim vorausgegangenen Gottesdienst gezeigt habe, so Quecke. - Während des Festgottesdienstes in der Moritzkirche hatte große Unruhe geherrscht. Erwachsene Teilnehmer beklagten, die Eucharistiefeier wäre wenig schülergerecht gestaltet gewesen. Zudem war die Lautsprecheranlage defekt oder nicht richtig eingestellt.

Stiftungsdirektor Quecke dankte wie zuvor der Bischof Schwester Ignatia nachdrücklich für ihren Dienst in Halle. Ihren Nachfolger bat er, für Kontinuität und Identitiät im Gymnasium und mit seinem rheinischen Humor für eine offene und heitere Atmosphäre zu sorgen.

Auch Eltern- und Schülervertreter und der Beigeordnete für Jugend, Schule, Soziales und kulturelle Bildung, Tobias Kogge, würdigten den Einsatz von Schwester Ignatia. Beeindruckend sei vor allem gewesen, wie authentisch sie ihren Glauben in den Schulalltag einfließen lies. Zugleich hießen sie den neuen Schulleiter Mingenbach freundlich willkommen.

Die Spannung von Profil und Offenheit wahren

Schwester Ignatia betonte in einer Abschiedsrede, dass es darauf ankommt, die Spannung zwischen "Profil und Offenheit" zu waren. Immer wieder bestünde die "Gefahr, einen goldenen Mittelweg" suchen zu wollen. Es gehe nicht darum, "von der Auffassung anderer klein zu denken". Dennoch gelte es für eine Schule wie das Elisabeth-Gymnasium, Profil zu zeigen und eben "nicht nur von Offenheit zu sprechen und bloß keinem weh tun zu wollen". "Wer sich mit dieser Schule identifiziert, wird diese Zumutung annehmen", betonte die langjährige Pädagogin. Schwester Ignatia wird künftig für das Gäste- und Bildungshaus ihres Ordens sowie die Begleitung der 1300 Mitarbeiter in den Einrichtungen ihrer Gemeinschaft verantwortlich sein.

Mit dem Anspruch, Profil und Offenheit zu praktizieren und im dialogischen Prozess zwischen Eltern, Schülern und Lehrern immer wieder neu zu buchstabieren, was eine gute Schule ausmacht, ist nach eigenem Bekunden Hans-Michael Mingenbach von der Betty-Reis- Gesamtschule in Wassenberg an der holländischen Grenze nach Halle ins Elisabeth-Gymnasium gekommen. Mingenbach hat drei erwachsene Söhne und ist Religions- und Geografielehrer.

Das Elisabeth-Gymnasium hat rund 850 Schüler in den Klassen fünf bis zwölf.

Von Eckhard Pohl

Aktuelle Empfehlung

Der TAG DES HERRN als E-Paper - Jetzt entdecken!

Aktuelle Buchtipps