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Christsein darf Spaß machen

Der Bistumsjugendtag bot vielfältige Gelegenheit zum "Abheben"

Wechselburg (dw/kpi). Christen sind nicht unausweichlich diejenigen, die stets zu kurz kommen und sich als mausgraue Existenzen unter dem Joch der Selbstaufopferung durchs Leben schleppen müssen. Das wurde vergangenes Wochenende beim Bistumsjugendtag in Wechselburg deutlich.

Himmlische Momente: Luise Binder aus Leipzig-Gohlis startet nach der Bistumsjugendtagsmesse den Drachen der Pfarrjugendgruppe Borna.

Wie gut Lebensfreude und christlicher Glaube zusammenpassen, erlebten die Jugendlichen aus dem Bistum Dresden-Meißen in Workshops, Konzerten und Gebetszeiten. Besonders eindrucksvoll führte es ihnen Schwester Teresa Zukic vor Augen, die in weniger "gewichtigen" Zeiten deutschlandweit als Skateboard fahrende Nonne Bekanntheit erreichte.

Sie, die sich erst im Alter von 26 Jahren hatte taufen lassen, ermahnte die Jugendlichen, "Freundschaft mit sich selber zu leben" - als Voraussetzung für die Freundschaft mit anderen - und "die Bibel nicht zu lesen, sondern Bibel zu werden". Manchmal sei es anstrengend, Christ zu sein, und manchmal habe man keine Lust, aber Gott könne aus allem etwas machen, ist sie überzeugt. Mit Witz, Humor und eigenen Erlebnissen fesselte sie die Aufmerksamkeit der jungen Zuhörer, die ihre Begeisterung mit Beifallsstürmen zwischendurch und "standing ovations" am Ende bekundeten.

"Mir fällt es immer ganz schwer zu glauben, was in der Kirche so erzählt wird", erzählte anschließend Helene Fiedler aus Limbach- Oberfrohna. Die Schwester habe frei und unbeschwert über ihren Glauben erzählt, in einer Weise, die sie verständlich und glaubwürdig fand.

Genuss pur, Leben in Fülle sei hier auf Erden nicht dauerhaft zu haben, machte Bistumsjugendpfarrer Ralph Kochinka in seiner Sonntagspredigt klar. Aber auch Christen bräuchten immer wieder "Genussmomente", um daraus Kraft für den Alltag zu schöpfen. Ein liebevoll gestalteter Gottesdienst könnte ein solcher Moment sein, in dem lebendige Gemeinschaft erfahrbar und die Liebe Gottes spürbar werde. "Da möchte man vor Freude am liebsten abheben", sagte der Jugendpfarrer und wies dabei auf das Symbol des Drachens hin, das während des Bistumsjugendtages überall zu finden war. Flugtüchtig sei er nicht nur aufgrund seiner Leichtigkeit, sondern auch wegen des kreuzförmigen Gestells, das ihm Festigkeit verleihe.

Im Anschluss an die heilige Messe übergaben die Jugendlichen die Drachen, die sie zuvor in ihren Pfarrjugendgruppen gestaltet hatten, ihrer Bestimmung und ließen sie zum Himmel steigen. "Für mich war dies hier wirklich ein Wochenende zum Abheben", sagte Luise Binder aus Leipzig- Gohlis, nachdem sie dem Drachen aus Borna Starthilfe gegeben hatte.

Genossen hat sie nicht nur das Zusammensein mit Freunden, sondern auch die Möglichkeit, sich auf vielfältige Weise als Helferin einbringen zu können. "Nichts habe ich hier getan, weil man das als Christ so tun muss oder weil ich es immer schon so gemacht habe. Ich habe hier eine ganz große, froh machende Freiheit im Glauben gespürt."

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