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Ein Dank für Bischof Hugo

Gottesdienst am Geburtstag von Bischof Hugo Aufderbeck, einem Gefährten in der Bedrängnis

Erfurt ( jak/bip). In Erfurt feierte am 23. März Weihbischof Reinhard Hauke mit Weihbischof em. Hans-Reinhard Koch, den Mitgliedern des Domkapitels und der Gemeinde einen Gottesdienst zur Erinnerung an Bischof Hugo Aufderbeck, der an diesem Tag vor 100 Jahren in Hellefeld (Westfalen) geboren wurde.

Erinnerungen an einen Bischof, der das christliche Thüringen prägte: Nach dem Gottesdienst im Mariendom besuchten die Teilnehmenden die Bischofsgräber im Kreuzgang, wo auch Bischof Aufderbeck ruht.

"Ich Johannes, euer Bruder und Gefährte in der Trübsal und im Reiche Gottes und in der getrosten Erwartung in Jesus", so der Wahlspruch von Bischof Hugo Aufderbeck, der unter anderem von 1973 bis 1981 als Apostolischer Administrator in Erfurt-Meiningen tätig war. Auf diesen Wahlspruch aus der Offenbarung des Johannes wies Weihbischof Reinhard Hauke in seiner Predigt hin. Hauke erinnerte daran, dass die 60er und 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts eine Zeit waren, in der sich die DDR nach innen zu festigten suchte und einen staatlich verordneten Atheismus betrieb. Viele Christen hätten sich damals gefragt, wie es weitergehen soll, wie sie als Gemeinde Christi in einem glaubenfernen Umfeld leben können. Bischof Hugo Aufderbeck, so Reinhard Hauke, habe diese Sorgen aufgenommen und wurde zu einem Gefährten in der Bedrängnis, aber auch zu einem Gefährten "bei dem man spüren konnte, dass er die Königsherrschaft Gottes im Blick hatte".

Hauke sprach weiter davon, dass der gebürtige Sauerländer Hugo Aufderbeck im Jahr 1938 bewusst in die Diaspora gegangen ist. Zunächst als Kaplan und Studentenseelsorger nach Halle, später als Leiter des Magdeburger Seelsorgeamtes und ab 1962 mit seiner Ernennung zum Weihbischof des Bistums Fulda mit Sitz in Erfurt in Thüringen. "Auf dieses Land ist mein Los gefallen", hatte Hugo Aufderbeck einst gesagt.

Bischof Aufderbeck gilt als ein Vordenker der Seelsorge in der frühen DDR und als engagierter Bischof, der sich in diesem Amt stärker und vernehmlicher in der DDR-Öffentlichkeit positionierte, als es je ein Bischof bis dahin getan hatte. Sein wichtigstes Ziel in der DDR war, Gemeinden und Gemeinschaft zu bilden. Zudem teilte Bischof Aufderbeck seine Gedanken mit anderen Christen, so in den Schriften "Das gemeinsame Werk" und "Das Volk Gottes auf dem Weg". Und vielen Thüringern ist er durch seine mutigen Worte im Gedächtnis geblieben, die besonders bei den großen Wallfahrten in Erfurt und im Eichsfeld zu hören waren.

Erinnerungen an das Wirken und die Zeit Hugo Aufderbecks werden bei einem Symposium anlässlich seines 100. Geburtstages thematisiert, das an diesem Wochenende in Erfurt stattfindet.

Am Sonntag um 9.30 Uhr findet zum Abschluss des Symposiums im Erfurter Dom ein Festgottesdienst mit Bischof Joachim Wanke statt, anschließend werden die Bischofsgräber besucht.

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