Jetzt 4 Wochen kostenfrei Tag des Herrn lesen!

Ohne Himmel geht es nicht

Caritasdirektor Bruno Heller zog bei Caritastreffen eine positive Bilanz des Erreichten

Geisa. 20 Jahre deutsche Einheit, was verbindet, was trennt uns? Diese Frage stellten sich Caritasmitarbeiter der Bistümer Erfurt und Fulda bei einem gemeinsamen Tag im Schloss Geisa in der Rhön.

Zu einem Tag zum Nachdenken trafen sich Fuldaer und Erfurter Caritasmitarbeiter in Geisa.

Erfurts Diözesancaritasdirektor, Domkapitular Bruno Heller, ist ein Kind der Rhön. Als Kind wuchs er mit der Grenze auf und stellte seinem Vater einmal die Frage: "Wie sieht es dahinter aus?" Inzwischen sind Zonengrenze und Mauer Geschichte. Was blieb, sind die Erfahrungen der Menschen in Ost und West. Erfahrungen, die auch Verbände wie die Caritas prägen.

Kontakte auch während der Teilung nie abgerissen

Heller informierte beim gemeinsamen Treffen der Caritasverbände Fulda und Erfurt - "20 Jahre Deutsche Einheit - Ein Caritas- Tag zum Nachdenken" - im Schloss Geisa über die Geschichte seines Verbandes in der Ostzone und über die rasante Entwicklung seit 1990, Dabei erinnerte er unter anderem an seinen Vorgänger Peter Hostombe, der Kontakte zur Caritas über die Grenze hinweg hielt. Menschen wie Prälat Hostombe und seinen damaligen Partnern in der Bundesrepublik ist es zu danken, dass der Kontakt in all den Jahren der Teilung nie ganz abriss. Mit Blick auf die jüngste Entwicklung der Caritas sagte Heller, dass die Erfurter auf die Aufbauleistung schon ein wenig stolz sein können. Fast 5000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, über 250 Dienste und Einrichtungen, über 10000 Plätze im stationäre und ambulanten Bereich sind entstanden.

Dr. Markus Juch, der Diözesancaritasdirektor in Fulda setzte sich in seinem Impulsreferet mit der betont christlichen Prägung der Caritas auseinander. Juch zitierte Bischof Heinz Josef Algermissen, der zur Eröffnung des bundesweiten Caritassonntags sagte: "Wann immer die Dimension des Himmels verschwindet, verliert sich die kirckliche Caritas in einem hohen Überbau ohne Lebensquelle." Der Fuldaer Caritasdirektor erinnerte wie zuvor Bruno Heller an die Tradition des Miteinanders in beiden Bistümern. Markus Juch: "Lassen Sie uns in der Caritasarbeit weiterhin und vielleicht noch verstärkt zusammenarbeiten im Erfahrungsaustausch, in der kollegialen Beratung, in Projekten aber auch im gemeinsamen Beten."

Neuanfang und Aufbauphase durchlebt

Zum Schluss wandte er sich persönlich an die Erfurter: "Sie haben eine Mauer eingerissen, die höher nicht sein konnte, eine Grenze geöffnet, die nicht besser gesichert sein konnte. Und Sie haben einen Neuanfang und eine Aufbauphase durchlebt, die streckenweise belastender nicht sein konnte. Somit brauchen Sie und wir gemeinsam vor den Aufgaben, die nun vor uns liegen, keine Angst zu haben." In diesem Sinne trafen sich die Teilnehmenden in verschiedenen Arbeitsgruppen, um über Verschiedenheiten, Gemeinsames und über all das zu sprechen, was möglich sein kann. So wünschte sich die Arbeitsgruppe "Was ist unverzichtbar?" unter anderem eine klare christliche Positionierung von Kirche und Caritas in der Gesellschaft. Und an anderer Stelle hieß es, dass der Glaube in den Diensten und Einrichtungen erfahrbar sein muss.

Von Holger Jakobi

Aktuelle Empfehlung

Der TAG DES HERRN als E-Paper - Jetzt entdecken!

Aktuelle Buchtipps