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Jeden Morgen in die Laubhütte

Ferien für Ministranten im Jugendhaus St. Sebastian in Erfurt

Erfurt(kl/tdh). In den Herbstferien trafen sich Ministranteninnen und Ministranten im Jugendhaus St. Sebastian und machten sich auf die Suche nach der Religion, mit der Jesus aufwuchs.

Clara und Lucian in der Laubhütte, die von ihnen und den anderen Ministranten im Jugendhaus St. Sebastian gebaut wurde.

"Jesus, wie lebst du deine Religion?", unter diesem Motto erkundeten 23 Jungen und Mädchen im Rahmen der Ministrantenferien die jüdischen Ursprünge des Christentums. Die Ministranten im Alter von zehn bis 13 Jahren trafen sich vom 11. bis zum 17. Oktober im Jugendhaus St. Sebastian in Erfurt. Auf kindgerechte Art erfuhren sie Wichtiges über das Judentum, die Religion Jesu.

Clara Deutschmann aus Rudolstadt- Schwarza und Lucian Schwade aus Erfurt-Melchendorf, beide zehn Jahre alt, erzählen staunend davon, dass Juden eine Woche im Jahr in einer Laubhütte leben, die nicht einmal ein festes Dach hat. Diese Tradition des jüdischen Laubhütten-Festes haben die Ministranten aufgegriffen und sich eine solche Hütte gebaut, in der sie jeden Morgen etwas aus dem jüdischen Leben Jesu gemeinsam erfahren konnten.

Das Laubhüttenfest (Sukkot) erinnert heute an die Wüstenwanderung und wird im Herbst gefeiert. Es ist neben dem Neujahrstag und Chanukka ein großes Freudenfest im jüdischen Jahr. Zur Zeit Jesu lag die Betonung des Festes allerdings mehr auf dem Dank für die Ernte. Bis heute bauen sich Juden eine Laubhütte unter freiem Himmel, auf ihren Terrassen oder, sofern nicht anders möglich, in der eigenen Wohnung. In dieser Hütte wird gemeinsam gegessen, gefeiert und gelernt. In wärmeren Ländern wird in der Laubhütte auch die Nacht verbracht. Weiter symbolisiert die Hütte, dass sich niemand auf Besitz und Wohlstand verlassen darf, beide können verloren gehen. Nur auf Gott können sich die Menschen verlassen, er geht die Wege mit.

Clara ist zum ersten Mal bei den Ministrantenferien. Obwohl sie zu Beginn nur einen weiteren Teilnehmer kannte, hatte sie keine Angst zu kommen, sondern hat sich darauf gefreut, die anderen Kinder kennenzulernen. Lucian nimmt schon zum zweiten Mal teil und kannte schon einige der Kinder. Auch er freut sich, hier mit den anderen Jungen und Mädchen die Tage zu verleben. Außerdem lobt er das Programm, das sich Jugendbildungsreferentin Simone Elsel und Jugendpfarrer Timo Gothe von der Jugendseelsorge Erfurt ausgedacht haben: "Sie haben immer tolle Ideen!" Besonders gut gefällt es den Kindern, dass auch die zwei Jugendlichen Jakob Roschka und Konrad Schäfer die Tage mitgestalten.

Für Clara und Lucian war das Highlight der Woche eine Wallfahrt zum Hülfensberg im Eichsfeld. "Wir sind den Kreuzweg von Jesus gegangen und durften in der Kirche unseren Gottesdienst feiern", erzählt Clara. Lucian war beeindruckt vom Konrad-Martin- Kreuz, das über 18 Meter groß ist. Schon die Busfahrt war für die beiden ein Erlebnis: "Wir haben im Bus unser Morgengebet gebetet, Gitarre gespielt und gesungen!" Und das macht man ja nicht alle Tage!

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