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Das Feuer neu entfachen

So kommt frischer Wind in die Beziehungen / Gesprächsabend in Görlitz

Görlitz. Partnerschaft und Ehe standen im Mittelpunkt eines Abends, zu dem das überkonfessionelle Gesprächsforum "Leben und Glauben" in Görlitz eingeladen hatte.

Überkonfessionelles Gesprächsforum

"Das Wichtigste scheint mir Toleranz. Den Partner nehmen, wie er ist und nicht, wie man ihn gern hätte. Außerdem fällt mir bei jungen Paaren auf, sie verwechseln Verliebtsein mit Liebe und suchen ständig den Himmel auf Erden." Mit diesen Worten von Loki Schmidt leitet Bernd Wedler den 15. Gesprächsabend des überkonfessionellen "Gesprächsforums Leben und Glauben" ein. Wedler ist einer der sechs Organisatoren in Görlitz, die jedes Jahr zwei Mal "Menschen in Verantwortung" und Interessierte einladen, um den Austausch über existenzielle Lebensfragen unter christlichen Gesichtspunkten anzubieten. "Ziel ist es, bei Vortragsveranstaltungen mit aktuellen Themen, die geistliche Dimension vieler heutiger Probleme aufzuzeigen", sagt er.

21 Paare waren der Einladung gefolgt, unter ihnen auch Katholiken aus den Görlitzer Gemeinden. Aus Berlin angereist sind Birgit und Helge Sych, die mit den Görlitzern ins Gespräch kommen wollen. "Wir sind keine Paartherapeuten. Wir sind ein Ehepaar, das ständig so viel Konflikte hat, dass wir darüber reden", sagt Birgit Sych, die sechsfache Mutter, die als Lehrerin arbeitet. "Was uns gut tut, das wollen wir auch anderen zukommen lassen", ergänzt ihr Mann Helge, der als Führungskraft in der IT-Branche tätig ist. Dabei geht es dem Paar, das der evangelischen Landeskirche angehört, darum, "Gott einen Schritt näher zu kommen, ihn mehr in unser Leben und das der Familie einzubeziehen".

Keineswegs wollen Birgit und Helge Sych Erfolgsrezepte verteilen. Stattdessen stellen sie Fragen: "Wie bleibt, wie wird ihre Partnerschaft lebendig?" Damit laden sie zum Mitdenken und Mittun ein. Dazu wird an jedes Paar ein "Beziehungs-Haltbarkeits-Test" verteilt. "Wie gut kenne ich meinen Partner? Kennt dieser meine Vergangenheit, meine Probleme, meine Wünsche?", sind einige Fragen darauf. Von null (überhaupt nicht zutreffend) bis zehn (voll zutreffend) können die eigenen Vorstellungen angekreuzt werden. Die Paare kommen danach zu einer ersten Diskussion miteinander. Es gibt dabei kein Richtig und kein Falsch. "Wichtig ist - und das wird vielfach vergessen, - wir sollen dem anderen dienen. Dazu müssen wir seine oder ihre Bedürfnisse herausfinden. Die Frage heißt nicht zuerst ,Was dient mir?‘ sondern ,Was tut dem anderen gut?‘", sagt Helge Sych. Er nennt die "dienende Wertschätzung, als einen von mehreren Pfeilern einer guten Ehe".

Zu diesen Pfeilern gehört auch der Glaube. Gott spielt in der Ehe eine wichtige Rolle. Helge Sych: "Bringen Sie die Probleme, bringen Sie Ihre Frau vor Gott. Er hat mit uns einen Plan. Er hat für uns einen Schatz, den wir heben sollen." Und seine Frau ergänzt: "Mein Mann ist Gottes Geschenk an mich." Sie erzählt von einem alten Ehepaar, das nach dem Geheimnis ihres Glücks gefragt wurde. Die Antwort des Mannes lautete mit Blick auf seine Frau: "Ich bin so glücklich, einfach weil du da bist.

Von Raphael Schmidt


Zitiert

Beziehung braucht wie eine Pflanze Pflege und Zeit für das Gedeihen.

In jeder Beziehung und Partnerschaft müssen Täler durchschritten werden, wirklich in jeder.

Viele Partnerschaften sind krank, sie brauchen Heilung.

Vertrauen heißt: sich sicher sein, dass wir uns einander Geschenk sind.

Wir leben nicht von unseren Aktivitäten, sondern unsere Unterschiedlichkeiten sind es, die das Leben so interessant und abwechslungsreich machen.

Freundschaften müssen gepflegt werden, sonst zerbrechen sie wie Glas.

Achten wir auf unsere nonverbale Kommunikation: Diese sagt mehr, als wir sagen.

Der Spruch der Schwaben: "Nicht gemeckert ist gelobt genug" reicht für eine gute Partnerschaft nicht.

Das Wort Scheidung gibt es nicht in unserem Sprachgebrauch. Den Kindern sollte man signalisieren: Wir bleiben zusammen!

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