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Der Dresdner Diözesan-Caritasverband hat eine eigene Stiftung gegründet

Dresden. Die Caritas will in Zukunft soziale Projekte mit einer eigenen Stiftung finanzieren. Der Tag des Herrn sprach mit dem Stiftungsdirektor Bernd Christ, Mitarbeiter der Geschäftsführung des Diözesancaritasverbandes.

Bernd Christ

Der Caritasverband hat eine eigene Stiftung gegründet. Warum?

Im Wesentlichen gibt es zwei Motive, die wir mit der Stiftung verknüpfen wollen: Da ist auf der einen Seite die Caritas in unserem Bistum. Sie leistet seit vielen Jahren anerkannte Arbeit in zahlreichen Diensten und Einrichtungen auf diözesaner und örtlicher Ebene, unter dem Dach der einzelnen Verbände, aber auch in den Pfarreien. Wir sind anerkannte und geachtete Experten im sozialen Bereich. Und da sind auf der anderen Seite Menschen, die es im Leben zu etwas gebracht haben, die sich durch eigenes Geschick oder günstige Lebensumstände einen bescheidenen Wohlstand erarbeiten konnten. Manch einer wird sich mit zunehmendem Alter vielleicht die Frage stellen, wie er dauerhaft mit diesen Gütern noch etwas bewirken kann, insbesondere dann, wenn keine Kinder oder Enkel vorhanden sind. Eine Stiftung bietet da eine einzigartige Möglichkeit, dauerhaft Gutes zu tun und die Welt ein kleines Stück zum Besseren zu bewegen. Wir versuchen mit der Stiftung diese Aspekte - unsere Kompetenz und die Ideen der Menschen - zusammenzubringen, zum Nutzen für alle Beteiligten.

Wie ist das Verhältnis der Bürger zu Stiftungen?

Noch vor nicht allzu langer Zeit waren Stiftungen nur in den höchsten gesellschaftlichen Kreisen angesagt. In den letzten Jahren ist jedoch in ganz Deutschland ein deutlicher Anstieg von Stiftungsgründungen zu verzeichnen - und das quer durch nahezu alle Gesellschaftsschichten. Immer mehr Menschen haben die Stiftung als Mittel entdeckt, mit dem man über das eigene Leben hinaus segensreich wirken kann. Ostdeutschland ist hier noch ein wenig unterrepräsentiert. Insbesondere in den größeren Städten wie Leipzig, Dresden und Chemnitz ist die Stiftungsdichte vergleichsweise gering. Ich bin mir aber sehr sicher, dass sich dies in den nächsten Jahren ändern wird, da Stiftungen interessante Perspektiven bieten.

Wie kann sich der Einzelne einbringen?

Dafür gibt es eine breite Palette an Möglichkeiten: Zum einen mit einer Spende, die zeitnah wieder durch die Stiftung auszureichen ist, weiterhin über eine Zustiftung, die dauerhaft im Vermögenstock der Stiftung verbleibt. Möglich ist auch die Gewährung eines Stifterdarlehens, das heißt einer dauerhaften oder zeitweiligen Darlehensgewährung an die Stiftung. Denkbar ist ferner die Gründung eines eigenen oder die finanzielle Unterstützung eines bestehenden Stifterfonds, mit dem ein konkretes soziales Ziel verwirklicht wird. Bis hin zur Gründung einer eigenen Namens-Stiftung mit einem eigenen Stiftungszweck, die in die treuhänderische Verwaltung der Caritas-Stiftung gegeben werden kann.

Wie werden die Zustiftungen eingesetzt?

Im Rahmen der Arbeit der Caritas gibt es Projekte und Tätigkeiten, die wegen des zunehmenden Wegfalls staatlicher Finanzierung verstärkt den Einsatz von Eigenmitteln benötigt. Ich denke hier aktuell an die heftigen Einschnitte im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe. Das wäre ein denkbares Unterstützungsfeld.

Beteiligt sich jemand an einem Stiftungsfonds oder gründet sogar eine eigene Stiftung, die er in treuhänderische Verwaltung gibt, dann hat diese Person natürlich die Möglichkeit, selbst über den Einsatz des Stiftungsertrages mitzubestimmen.

Kontakt:
Caritas-Stiftung im Bistum Dresden-Meißen, Bernd Christ, Magdeburger Str. 33, 01067 Dresden, Telefon 03 51/4 98 37 66

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