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Mit der Sprache des Herzens

Hospiz St. Elisabeth in Eisenach wurde eingeweiht

Eisenach. Das Hospiz St.-Elisabeth in Eisenach wurde am 12. November feierlich eingeweiht. Weltweit ist es die erste Einrichtung dieser Art, die als umweltfreundlicher Passivbau erreichtet wurde.

Schnell noch die letzten Handgriffe im Patientenzimmer: Gotlind Ehrlich und Anne Kathrin Beck gehören zum Team des St.-Elisabeth- Hospizes in Eisenach.

Es gibt eine Sprache der Wirtschaft, eine Sprache des Finanzwesens und viele andere Sprachen, hier aber komme es darauf an, dass die Sprache der Liebe das Leben bestimmt, so Bischof Joachim Wanke in seiner Predigt zur Eröffnung des Hospizes St. Elisabeth in Eisenach. Und Ortspfarrer, Monsignore Heinz Gunkel erinnerte in seinen Worten daran, dass der Geist, der ein Haus prägt, spürbar sein müsse. Mit Blick auf die heilige Elisabeth betonte Gunkel, dass die Christen einer Stadt nicht für sich selbst leben können, sie sind immer auch für den anderen da. Ähnlich äußerte sich die die Eisenacher Superintendentin Martina Berlich: "Viele Menschen haben sich für das Hospiz eingesetzt, sie haben dafür im ökumenischen Sinn gekämpft und gearbeitet. Es ist gut und richtig, dass wir als Christen hier in der Stadt und anderswo in einer Mannschaft spielen."

Dank an Hospizgruppe und Förderverein

Froh über das Erreichte zeigte sich Diözesancaritasdirektor Bruno Heller. Er dankte unter anderem der ökumenischen Hospizgruppe und dem Förderverein. Domkapitular Heller: "Es ist ein Ort entstanden, in dem Menschen Raum finden können, Abschied vom Leben, Abschied von ihren Angehörigen zu nehmen."

Das Elisabeth-Hospiz besteht aus zwei gleich großen Gebäudeteilen, die durch einen Mitteltrakt miteinander verbunden sind. Diözsancaritasdirektoir Heller wies besonders darauf hin, dass das Gebäude ein Passivhaus ist. Das bedeutet unter anderem, dass nur ein Bruchteil der üblichen Heizkosten anfallen, wie Franz-Josef Reimann der Umweltbeauftragter des Bistums Erfurt betont. Reimann: "Im Vergleich zu einem Niedrigenergiehaus benötigt ein Passivhaus 80 Prozent weniger Heizenergie. Außerdem ist die Luftqualität sehr gut." Die Eisenacher Einrichtung ist weltweit das erste Hospiz in Passivbauweise.

Insgesamt zwölf Einzelzimmer stehen seit vergangenem Montag bereit. Und auf Wunsch kann für Angehörige ein mobiles Bett mit aufgestellt werden. Zudem gibt es für sie zwei Zimmer, um in der Nähe des Angehörigen bleiben zu können. Geschaffen wurden weiter ein Wohnbereich mit Balkon sowie ein Raum der Stille.

Spenden auch in Zukunft dringend notwenig

Das Eisenacher Hospiz arbeitet in Trägerschaft der Caritas und bleibt weiter auf Spenden angewiesen, da von den Krankenkassen nur 90 Prozent der Betreuungs- und Pflegekosten übernommen werden, wie Bruno Heller betonte. Zehn Prozent müssen selbst beigesteuert werde. Bei einem Jahres-Etat von 700 000 Euro sind dies 70 000 Euro.

Von Holger Jakobi

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