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Für Demokratie und Toleranz

Ökumenische Initiative und Caritas-Projekt aus Magdeburg wurden auf Bundesebene ausgezeichnet

Dessau-Roßlau. Die Magdeburger Ökumenische Initiative "hingucken … denken… einmischen" und das Caritas-Projekt Magdeburger Tandem sind mit weiteren fünf Initiativen in Dessau-Roßlau vom Bundes- Bündnis für Demokratie und Toleranz für ihr Engagement ausgezeichnet worden.

Staatssekretär Christoph Bergner und Bundestagsabgeordneter Jens Ackermann überreichen Elena Schmidt und Tien Duc Nguyen vom Interkulturellen Zentrum des Diözesan-Caritasverbandes den Preis für Demokratie.

"Magdeburg zeigt Gesicht gegen Nazis" lautete 2009/10 das Motto einer Kunstinstallation am Haus der Lehrer in Magdeburg. Dafür waren von Kletterern 408 große Porträts von Magdeburger Bürgern in die Fenster des Hochhauses geklebt worden. Die Ökumenische Initiative "hingucken… denken… einmischen" will die Bürger motivieren, sich gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus zu engagieren. Anlass für das Hochhaus-Projekt war die erste Meile für Demokratie am 17. Januar 2009 zum Gedenktag an die Zerstörung Magdeburgs. Die Meile richtet sich gegen den propagandistischen Missbrauch des Tages durch rechtsextreme Gruppierungen. (Tag des Herrn berichtete.)

Das Bündnis für Demokratie und Toleranz gegen Extremismus und Gewalt (BfDT) schreibt jährlich den Wettbewerb "Aktiv für Demokratie und Toleranz 2009" aus. Im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs wurde die Installation nun am 26. November im Dessauer Rathaus ausgezeichnet. Das Engagement der ökumenischen Initiative wird damit nach 2008 (für die Ausstellung "hingucken… denken… einmischen" in der Grünen Zitadelle, Magdeburg) bereits zum zweiten Mal gewürdigt.

In seiner kurzen Laudatio bewertete der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, Dr. Christoph Bergner (CDU), die Aktion als "deutlich sichtbares Zeichen gegen Rechts". Mit der Aktion sollten "vor allem auch diejenigen erreicht werden, die sich von gängigen Aktionsformen wie Demonstrationen nicht angesprochen fühlen", sagte Bergner, der als Beiratsmitglied des BfDT zu den Juroren des Wettbewerbs gehörte. Nicht zuletzt hob er auch die ökumenische Ausrichtung der Initiative sowie die Orientierung des Engagements auf Erwachsene hervor.

Martin Hoffmann und Maria Faber von der Ökumenischen Initiative



Vom Magdeburger Diözesan- Caritasverband wurde das Projekt "Magdeburger Tandem" entwickelt, das ebenfalls zu den ausgezeichneten Aktivitäten gehört. Dahinter verbirgt sich ein Programm, das die Integration jugendlicher Migranten im Alter von 14 bis 27 Jahren durch die Unterstützung von Ehrenamtlichen fördert. Den jungen Leuten wird in Abstimmung mit den Eltern ein passender Tandempartner zur Seite gestellt, der ihnen bei den Hausaufgaben, bei Bewerbungen oder Behördengängen hilft. Im Gegenzug bieten die Jugendlichen und Eltern ihre Hilfe an, zum Beispiel beim Erlernen ihrer Muttersprache oder indem sie bei Festen der deutschen Partner etwas für ihr Herkunftsland Typisches kochen. Bundestagsabgeordneter Jens Ackermann (FDP), der den Preis gemeinsam mit Staatssekretär Bergner übergab, lobte nicht zuletzt das langfristige Ziel des Projekts, die begleiteten jungen Leute selbst zum ehrenamtlichen Engagement zu motivieren.

Aus bundesweit 400 eingereichten Initiativen wurden 81 als preiswürdig ausgewählt. Sieben kommen aus Sachsen-Anhalt und wurden jetzt mit einem Preisgeld von 1000 bis 5000 Euro ausgezeichnet.

Das Bündnis für Demokratie und Toleranz - gegen Extremismus und Gewalt wurde 2000 von den Bundesministerien des Innern und der Justiz gegründet und hat sein Büro in Berlin.

Von Eckhard Pohl

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