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Glauben lässt sich nicht so einfach erklären

Schüler der siebten und achten Klasse beschäftigten sich mit Glaubensfragen

Neuhausen. Schülern den eigenen Glauben näher zu bringen und sie dafür zu begeistern, war die Herausforderung, der sich Kaplan Markus Kurzweil und Gemeindereferent Gregor Freitag bei einem Wochenende im Jugendhaus Neuhausen stellten. Den Bericht hat Emilia Zielonka geschrieben, die als Schülerin an dem Wochenende teilgenommen hat:

Zur Einstimmung in die Beschäftigung mit Fragen des eigenen Glaubens diente der Animationsfilm

Unter dem Thema "Katholisch und trotzdem okay" trafen sich 28 Görlitzer Jugendliche in Neuhausen. Im Jugendbildungshaus "Don Bosco" ging es darum, Glaubenserfahrungen zu sammeln und auszutauschen. Zur Einführung in das Thema diente der Animationsfilm "Gott und die Welt": Innerhalb von vier Minuten wird darin die Kirchenspaltung auf leicht verständliche Art veranschaulicht.

Dazu nutzen die Filmemacher Trickfiguren. Zwei kleinen Männchen war Gott erschienen. Sie beschlossen daraufhin eine Kirche zu gründen. Schon bald kam es zu Auseinandersetzungen zwischen beiden. Sie merkten, wie unterschiedlich doch ihr Bild von Gott ist. Letztendlich führte der Streit dazu, dass jeder seine Kirche nach eigenen Vorstellungen gründete.

Den jungen Teilnehmern des Wochenendes wurde es zur Aufgabe gemacht, in einem Rollenspiel in diese Konfliktsituation einzuschreiten. Sie sollten sich angesichts alltäglicher Vorwürfe gegen den katholischen Glauben behaupten. Kaplan Kurzweil gab dann dem stummen Gott im Trickfilm eine Stimme: "Habt eure beiden Kirchen. Aber vertragt euch", war sein Appell.

Anschließend wurden verschiedene Glaubensthemen in Gruppen besprochen: Kaplan Kurzweil sprach über die Herausforderungen des Priesterseins heute. Der aus Indien stammende Praktikant der Görlitzer Pfarrei Heilig Kreuz, Anish Mundackal, berichtete über die katholische Diaspora in seiner Heimat. Neben der Vorstellung des Landes und der verschiedenen Religionen in dem großen Reich, wurden zwei Videofilme gezeigt, einer über eine katholische Taufe in Indien, der andere über eine Hochzeitsfeier in dem Land. Interessant war dabei, dass es keine Eheringe gibt. Der Mann hängt seiner Frau stattdessen eine Kette um den Hals und legt ihr ein Tuch auf den Kopf.

Gregor Freitag beleuchtete die Themen "Jugend in der Kirche" und "Kirche in Deutschland". Die Gruppe hat über seine Thesen ausgiebig diskutiert. Mit Kirche verbinden viele Teilnehmer positive Erfahrungen. Es wurde jedoch auch Kritik geäußert. "Ich finde es total erstaunlich, dass ihr so offen über eure Kirche sprecht", meinte Kaplan Kurzweil.

Zur Erinnerung an das gemeinsame Wochenende erhielten die Teilnehmer eine bespannte Leinwand. Jeder suchte sich aus auf Blättern ausgelegten Zitaten eines heraus. Auf dem bespannten Keilrahmen wurde dieses dann aufgemalt. Besonders gefiel mir: "Glauben heißt, die Unbegreiflichkeit Gottes ein Leben lang auszuhalten" (Karl Rahner, 1904-1984).

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