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Keine Rumpelkammer

Das Sozialkaufhaus in Bautzen hilft bedürftigen Menschen im Alltag

Bautzen. Ende Februar hat in Bautzen ein neues Sozialkaufhaus für bedürftige Menschen eröffnet. Der Caritasverband Oberlausitz ist bei der Einrichtung eine Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz eingegangen.

Freundlich hergerichtet: Im neuen Sozialkaufhaus in Bautzen soll sich der Besucher wohlfühlen.

Arbeitslos, weniger Geld in der Tasche, aber die finanziellen Belastungen des täglichen Lebens bleiben. Für manchen, der sich keine Einrichtungsgegenstände leisten kann, ist das Sozialkaufhaus die einzige Alternative. "Wir wollen den bedürftigen Menschen in ihrer Situation helfen, ein menschenwürdiges Leben zu führen", sagt Uwe Benkewitz, Geschäftsführer des Caritasverbandes Oberlausitzes. Für viele sei es die einzige Möglichkeit, Möbel und andere Gegenstände des täglichen Bedarfs zu erschwinglichen Preisen zu bekommen. Und der Bedarf steigt, weiß Benkewitz aus der Praxis. Nach Gera und Leipzig ist das Sozialkaufhaus in Bautzen das dritte dieser Art im Bistum Dresden-Meißen, an dem die Caritas beteiligt ist.

Die Räume sind freundlich gestaltet


Am 28. Februar wurde die Einrichtung in der Steinstraße offiziell eingeweiht. "Die Besucher sollen sich willkommen fühlen und merken, dass ihnen hier etwas Gutes passiert. Und sie müssen nicht das Gefühl haben, in eine Rumpelkammer zu kommen." Seit 1991 ist der Caritasverband Oberlausitz Träger des Sozialen Möbeldienstes in Bautzen, der Kreisverband Bautzen des Deutschen Roten Kreuzes führt seit 1992 die "Kleiderkammer". Beide Dienste wurden gegründet, um Menschen, die ein niedriges Einkommenhaben, helfen zu können - im Sozialkaufhaus arbeiten sie nun zusammen.

Ob Bekleidung, Möbel, Haushaltsgegenstände oder Spielzeug. Die Angebote sind vielfältig. Dennoch, so Benkewitz, gibt es einige Engpässe. "Zurzeit fehlen uns vor allem Möbel und Haushaltsgegenstände, über Spenden freuen wir uns immer. Gebrauchte Sachen müssen nicht gleich weggeschmissen werden."

Einen zunehmenden Bedarf sieht auch Carmen Marschner, die Leiterin der Einrichtung in Bautzen. Allein im März haben die überwiegend ehrenamtlichen Mitarbeiter rund 600 Besucher gezählt. "Wenn sich die Existenz des Sozialkaufhauses herumspricht, werden es sicher noch mehr werden."

Leistungsberechtigt sind Menschen, die einen Hartz-IV-Bescheid oder einen anderen Einkommensbescheid, der über ihre soziale Lage Auskunft gibt, vorlegen können. Das DRK übergibt jedem Besucher eine Kundenkarte, die nach den Vorstellungen von Uwe Benkewitz auch von anderen Sozialverbänden in der Region ausgestellt werden könnte.

Caritas und DRK arbeiten zusammen


Für den Caritas-Geschäftsführer gehe es auch darum, die Dienste und Einrichtungen des Verbandes bekannt zu machen und darüber zu informieren, wohin man sich in einer Notsituation wenden kann. Die Zusammenarbeit zwischen Caritas und DRK habe sich dabei als ein glücklicher Schachzug erwiesen. "Natürlich hat die Kooperation auch wirtschaftliche Gründe", meint Benkewitz. In kommunalen Netzwerken könne man jedoch effektiver arbeiten.

Von Andreas Schuppert

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