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Ach du dickes Ei

Auferstehung und andere Schlagzeilen

Die Nachricht von der Auferstehung Jesu hat es nicht leicht zwischen all den anderen Nachrichten dieser Welt. Trotzdem kommt sie bei verständigen Menschen an, meint Kaplan Marko Dutzschke aus Cottbus.

Marko Dutzschke

Vor zwei Wochen leuchtete auf dem Deckblatt der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung ein dickes, rotes Ei. Darüber war ein schlichtes "Frohe Ostern" geschrieben. An diesem Ostersonntag schien das Ei die üblichen Schlagzeilen zu verdrängen. Sicher, da gab es eine Diskussion um die Abwrackprämie genauso wie Informationen zu den jüngsten Piratenangriffen vor Somalia. Aber das rote Ei stand für dieses Wochenende im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.

Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, welche Schlagzeilen das Rennen gemacht haben. Das Ei ist verschwunden und Diskussionen um die Wirtschaftskrise und ihre Folgen haben uns wieder fest im Griff. So ist das eben in einer Informationsgesellschaft, eine Nachricht löst die andere ab.

Die Osterbotschaft hat es von Anfang schwer gehabt in der Welt. Als die Frauen vom leeren Grab erzählen wollen, versuchen die Hohenpriester diese Nachricht um jeden Preis aus dem Verkehr zu ziehen. Sie erfinden kurzerhand ihre eigene Schlagzeile: "Erzählt den Leuten: Seine Jünger sind in der Nacht gekommen und haben ihn gestohlen, während wir schliefen." (Matthäus 28,13). Die Anhänger Jesu sollen lieber darüber streiten, wer den Leichnam gestohlen hat. Damit haben sie genug zu tun und das Problem mit der Auferstehung wird in ein paar Tagen vergessen sein.

Die Hohenpriester haben nicht damit gerechnet, dass die Wahrheit ihren Weg findet. Gegen jede Verleumdung ist die Nachricht vom leeren Grab angekommen und hat verständige Menschen gefunden. So ist es bis heute: Gegen jeden Versuch die Auferstehung wissenschaftlich aufzuklären und aufzulösen kommt die Osterbotschaft bei verständigen Menschen an.

Freilich als Schlagzeile am Ostersonntag teilt sie das Schicksal aller Schlagzeilen in dieser Welt: Schon nach einem Tag sind sie Schnee von gestern. Aber für die Verständigen kann die Nachricht vom leeren Grab zur Schlagzeile für ein ganzes Leben werden. Dann wird das Ei vom Osterschmuck zum Zeichen für Leben und Auferstehung und die rote Farbe erinnert an Blut, das im Namen des Lebens vergossen wurde.

Ich kann vielleicht nichts dagegen tun, dass die Schlagzeile aus den Zeitungen verschwindet. Aber niemand zwingt mich, die Nachricht von der Auferstehung aus meinem Dasein zu streichen. Niemand hindert mich, sie als Überschrift über allem stehen zu lassen. Ich lebe ein Leben, das Christus gewonnen hat. Damit kann ich mit allen Schlagzeilen dieser Welt leben, die viel mehr vom Tod als vom Leben wissen. Halleluja.

Kaplan Marko Dutzschke,
Cottbus

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