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Demokratie braucht die Bürger

Katholische Verbände in Thüringen machen sich für eine hohe Beteiligung an den Wahlen 2009 stark

Erfurt. Die katholischen Verbände in Thüringen starteten am 21. April ihre Wahlinitiative "Wählen? Na klar!" Die Aktion ist im Internet durch Auszüge aus den Programmen der im Bundestag vertretenen Parteien und den Positionen der Verbände präsent.

Die katholischen Verbände im Bistum Erfurt und das Dekanat Gera sorgen sich gemeinsam um die Demokratie in Thüringen.

"Die hohe Wahlbeteiligung des Jahres 1990 ist leider Geschichte und viele sind der Ansicht, es läuft auch ohne sie. Wir aber meinen, freie demokratische Wahlen sind der Grundstein unserer Gesellschaft", so Ordinariatsrat Winfried Weinrich bei der Vorstellung der Wahlinitiative "Wählen? Na klar!" in der Erfurter Bildungstätte "St. Martin". Weinrich, der Leiter des katholischen Büros, machte zudem deutlich, dass es das wichtigste Anliegen der Kampagne sei, die Menschen zu ermutigen von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Eine Wahl-Empfehlung werde jedoch nicht gegeben.

Thüringen ist zu schade für Extremisten


Dennoch kam schnell die Frage nach der größten Schnittmenge zwischen den Positionen der Parteien und denen der katholischen Verbänden auf. Eine solche gebe es jedoch nicht, so die Vertreter der Verbände. In allen Parteiprogrammen fänden sich Übereinstimmungen aber auch Positionen, die von den katholischen Christen in Thüringen kritisch in den Blick genommen werden. Dr. Kurt Herzberg vom Katholischen Familienbund stellte in diesem Zusammenhang die fünf Themenbereiche vor, auf die sich die Verbände - darunter der Bund der Deutschen Katholischen Jugend, die Kolpingsfamilie oder die in Thüringen noch junge Katholische Elternschaft - geeinigt hatten. Diese lauten: "Weil Demokratie nur mit mir funktioniert", "Weil mir unser Land für Extremisten zu schade ist", "Weil mir an Bildung liegt, die sich an den Begabungen der Kinder orientiert", "Weil Verantwortung Freiheit braucht" (Subsidiarität) und "Weil für mich Familie mehr ist als Kühlschrank und Bett". Zu den Familienpositionen erläuterte Dr. Kurt Herzberg unter anderem, dass die Familienpolitik dabei helfen muss, Gerechtigkeit und Chancengleichheit zwischen den Entwürfen eines Lebens mit oder ohne Kinder sicherzustellen. Herzberg sagte weiter: "Dabei sind Eltern in ihrer Verantwortung für die Kinder ernst zu nehmen, finanziell und durch Angebote zu unterstützen." Der Leiter des Familienbundes macht zudem deutlich, dass es nach den spannungsgeladenen Diskussionen der vergangenen Jahre - so beispielsweise um die Kindergartenfinanzierung und das Thüringer Elterngeld - geradezu notwendig sei, die persönliche Wahlentscheidung mit dem Prüfen der Parteipositionen zu verbinden.

Positionen der Verbände sind im Internet zu finden


Dem kommt die Wahlkampagne der katholischen Verbände mit einem besonderen Angebot entgegen, das sich im Internet findet und ständig aktualisiert wird. Unter www.waehlen-na-klar. de finden sich seit dem 21. April die Termine zu den anstehenden Wahlen in Thüringen - Europa, Kommunen, Landtag und zum Deutschen Bundestag - sowie die oben genannten Positionspapiere der katholischen Verbände. Ordinariatsrat Winfried Weinrich dankte allen, die in ehrenamtlicher Arbeit mitgeholfen haben, diese Internetpräsenz mit Leben zu füllen. Beispielsweise durch das Lesen der Parteiprogramme und die inhaltliche Zuordnung zu den Verbandspositionen. Zudem war es möglich 30 000 Karten zur Initiative an die Pfarreien und Einrichtungen zu senden.

Neben den Verbänden im Bistum Erfurt beteiligt sich auch das Dekanat Gera (Bistum Dresden- Meißen) und die dortigen Gemeinden an der Aktion.

Von Holger Jakobi

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