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Knapp 1000 Projekte gefördert

Katholisches Osteuropa-Hilfswerk Renovabis zog in Görlitz Bilanz für das Jahr 2008

Görlitz (mh). Das katholische Hilfswerk Renovabis hat im vergangenen Jahr ein Spendenplus verzeichnet. Mit über 32 Millionen Euro konnte es Projekte in Mittel- und Osteuropa unterstützen. In Görlitz stellte Renovabis jetzt seine Bilanz für 2008 vor.

Pater Dietger Demuth und Bischof Konrad Zdarsa stellten in Görlitz die Jahresbilanz von Renovabis vor.


400 Portionen Suppe kochen Danuta Mazurska und ihre Mitstreiterinnen täglich in der Zgorzelecer Suppenküche. Möglich ist diese Hilfe für Notleidende in der polnischen Stadt auch dank der Unterstützung aus Deutschland, vor allem der finanziellen Hilfe von der Görlitzer Caritas und der Pfarrgemeinde Jauernick, die allein im vergangen Jahr über 400 Euro gesammelt hat. Die Suppenküche Zgorzelec ist ein Beispiel für die Hilfe aus Deutschland für Menschen in ehemaligen Ostblockländern. Zwar gehören ein Teil dieser Länder inzwischen zur Europäischen Union (EU). Aber: "Nach wie vor bestehen große soziale Probleme vor allem durch Wohnungs- und Arbeitslosigkeit. Vieles ist besser geworden und es geht weiter aufwärts, aber es ist noch weiter Hilfe notwendig", sagt Danuta Masurska.

So sieht das auch Pater Dietger Demuth. Er ist der Hauptgeschäftsführer von Renovabis, dem Hilfswerk, das die katholischen Bischöfe in Deutschland vor 15 Jahren gegründet haben, um den Menschen in Mittel- und Osteuropa zu helfen. In der Tendenz wird die Hilfe für weiter östlich gelegene Länder wichtiger, sagt Demuth. Trotzdem müssen auch die EU-Beitrittsländern weiter unterstützt werden, denn sowohl die noch nicht abgeschlossenen Veränderungen in diesen Ländern wie auch die weltweite Finanz- und Wirtschaftkrise führen zu gravierenden sozialen Problemen. Und so steht Polen auch als EU-Mitglied weiter an zweiter Stelle der Förderung. Hier fließt das Geld von allem in den Ausbau des katholischen Schulwesens sowie in Alten- und Kinderheime.

Was Renovabis im vergangenen Jahr insgesamt geleistet hat, darüber informierte Demuth bei der Bilanzpressekonferenz, die in Görlitz stattfand. 2008 gab das Hilfswerk 32 Millionen Euro für 936 Projekte aus. Das waren 1,6 Millionen Euro mehr als 2007. Bei den Projekten handelt es sich etwa zur Hälfte um pastorale und seelsorgerische Aktivitäten. Die andere Hälfte machen Bildungs-, Medien- oder Sozialprojekte aus. Ein kleiner Teil des Geldes fließt auch in akute Nothilfe wie im vergangenen Jahr nach Georgien in der Folge des Krieges um Südossetien. In der Regel sei für diese Nothilfe allerdings die Caritas zuständig, erklärt Demuth.

Die Mittel, die Renovabis einsetzen kann, kommen aus verschiedenen Quellen: vom Verband der deutschen Diözesen, vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, aus den beiden großen Kollekten zu Pfingsten und Allerseelen sowie aus Spenden und Erbschaften. Vor allem bei den Spenden gab es im vergangenen Jahr ein erhebliches Plus von einer dreiviertel Million Euro auf 5,26 Millionen.

Der Görlitzer Bischof Konrad Zdarsa betonte bei der Vorstellung der Bilanz, dass Renovabis auch das Zusammenwachsen der Menschen in Ost und West unterstütze. "Es genügt nicht, Brücken zu bauen. Wir müssen diese auch beschreiten", unterstrich Zdarsa, der zur für Renovabis zuständigen Kommission der Bischofskonferenz gehört.

Die Renovabis-Pfingstaktion 2009 wird am 3. Mai in Freiburg eröffnet. Am Pfingstsonntag findet die bundesweite Kollekte statt. Außerdem wird an diesem Tag die Aktion in Magdeburg abgeschlossen.

Der Jahresbericht kann bei Renovabis angefordert (Tel. 0 81 61/53 09-39) oder unter www.renovabis.de (Rubrik: Material) heruntergeladen werden.

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