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Singt neue Lieder!

Sänger trafen sich mit Siegfried Fietz zu Proben, Konzerten und zum Gotteslob

Jauernick. Seit sieben Jahren veranstaltet das St. Wenzeslaus- Stift für Sangesfreudige eine Freizeit mit dem Liedermacher und Komponisten Siegfried Fietz. Am Ende der Woche wird das Einstudierte in Konzerten aufgeführt.

Zu dem Konzert in die Pfarrkirche Wittichenau am Abend des 21. Januar waren 380 Menschen gekommen

Von überallher in Deutschland kommen sie nach Jauernick, die Sangesfreudigen, um mit dem Liedermacher und Komponisten Siegfried Fietz zu musizieren. Bei der Singefreizeit vom 18. bis zum 23. Januar sind sogar einige Chorleiter dabei. Schaut man in das Programm dieser Tage, so wirkt das Wort Freizeit dafür nicht passend. Für die Mehrheit ist Singen die beliebteste Freizeitbeschäftigung.

Das Programm ist in diesem Jahr mit "Heilig - mit neuen Liedern Gottesdienst feiern" überschrieben. Bis hin zu einem Lied, das auf dem Evangelischen Kirchentag in Dresden in einigen Wochen gesungen wird, enthält das Notenbuch 17 vorwiegend neue Lieder.

Zwischen den Proben, die an Vormittagen, Nachmittagen, aber auch an Abenden (20 Uhr!) im Kaminzimmer stattfinden, gibt es freie oder Kaffeezeiten, Fahrten zu Sehenswürdigkeiten der Umgebung, an einem Abend die Möglichkeit zur Teilnahme an der ökumenischen Gebetswoche für die Einheit der Christen. Dazu passt die bunte Schar der Teilnehmer: evangelische Christen, Katholiken, Mitglieder von Freikirchen. Sie alle eint, wie es Maria-Barbara Ebermann aus Ostritz sagt, "das gegenseitige Verständnis, auf dem selben Weg im Glauben zu sein".

Ihre zehnjährige Tochter Felizitas wurde für diese Singetage von der Schule freigestellt. Bei den Proben sitzt sie neben der gleichaltrigen Lydia Israel, die mit ihren Eltern aus dem Erzgebirge angereist ist. Selbstbewusst steht Lydia zwischen Siegfried Fietz, der auf seinem Keyboard spielt, und Gerhard Barth, der sich kurz zuvor die Baßgitarre umgehängt hat, und singt ihr Solo. Mit dem Singen hat sie bereits Erfahrungen. In ihrem Heimatort ist sie Kurrendesängerin, spielt Blockflöte "und später gehe ich dann in den großen Chor. Dort ist mein Vater Chorleiter."

Christoph Israel ist nicht der einzige Chorleiter unter den Sängern. Stefan Abele ist Leiter des evangelischen Kirchenchores in Sulzbach bei Stuttgart. Er hatte die weiteste Anreise. Zum dritten Mal ist Abele in Jauernick dabei. Von Kindheit an schwärmt er für Siegfried Fietz. Seit er vor vier Jahren auf dessen Homepage von der Singefreizeit las, singt er nun jedes Jahr in diesen Chören mit. Er findet es "toll, dass Konfessionen hier keine Rolle spielen" und "liebt diese einzigartig tolle Atmosphäre".

Mit dieser Meinung steht der Weitgereiste nicht allein, auch andere Teilnehmer äußern sich lobend über den "guten Geist in diesem Haus". So Leonore Gauland, die bereits zum zehnten Mal an der jährlichen Singefreizeit teilnimmt, "sogar, in den ersten zwei Jahren, als diese noch in Johnsdorf stattfand." Sie lernte Siegfried Fietz auf einem Kirchentag kennen, sah ein Plakat, welches auf die Singefreizeit hinwies, "da musste ich hin". Daraus wurde sogar eine Zusammenarbeit. Texte von Leonore Gauland wurden vom Komponisten vertont, so das Lied "Zeit zum Denken". Das St.- Wenzeslaus-Stift bekam durch sie, vertont wiederum durch Fietz, ein eigenes Lied, das jedoch bisher weitgehend unbekannt blieb.

Die Texte des in diesen Tagen in Jauernick einstudierten Programmes zum Thema: "Heilig" stammen von Franz von Assisi, Jörg Zink, dem Komponisten selbst oder von Helweg Wegner-Nord. Dieser ist, wie Fietz formuliert, "ein profunder Theologe und Journalist, der weiß, dass die Frohe Botschaft immer wieder neu übersetzt werden muss, in die Sprache, die die Menschen verstehen, bewegt und verändert". In Bewegung geraten ist dadurch auch Antje Simon. In Görlitz leitet sie einen evangelischen Kindergarten, in Jauernick ist sie das vierte Mal dabei. Ein Konzert am Jakobsweg löste dies aus. "Wie? Kann man einfach mit Siegfried Fietz mitsingen?", fragte sie ihren Bekannten damals. Diesem Wunsch wurde zu ihrem 40. Geburtstag entsprochen. "Ich freue mich jedes Mal aufs Neue auf den Januar. Von diesen Tagen zehre ich das ganze Jahr".

Von Raphael Schmidt

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