Unfair gehandelte Jeanshosen
20 Jahre Ökumenische Versammlung: Gerechtigkeit im Jugend-Planspiel
Dresden (af). Wer trägt die Verantwortung für lebensbedrohliche Arbeitsbedingungen, unter denen etwa eine Jeans hergestellt wird? Der deutsche Jugendliche, der die Hose für 30 Euro kauft? Der Produzent in China oder die Handelskette, die Lieferbedingungen und Preise diktiert?
Mit diesen und ähnlichen Fragen setzten sich 25 Jugendliche am 24. und 25. April in Dresden in einem Planspiel zum Thema Gerechtigkeit auseinander. Anlass für das Wochenende unter dem Titel "Schuldig? - Wir sprechen Recht!" war der 20. Jahrestag der Ökumenischen Versammlung, bei der Gerechtigkeit zu den Themen gehört hatte. 20 Jahre später stellten Jugendliche aus ganz Sachsen die Abschlusserklärung der Versammlung zum Thema Gerechtigkeit in Bezug zum aktuellen Konsumverhalten.
Konkret ging es um den Konsum von Textilien und um die Bedingungen, unter denen Bekleidung hergestellt wird. Anhand des Planspiels in Form einer Gerichtsverhandlung wurde den Jugendlichen deutlich, dass in einer globalisierten Welt Verantwortung nicht so einfach zugeordnet werden kann. Jeder muss in seinem Bereich für die eigenen Entscheidungen Verantwortung übernehmen. "Mir ist aufgegangen, dass es immer auch Alternativen gibt, so kann man zum Beispiel Second-Hand-Klamotten kaufen oder einfach nicht so viele!", sagte die 20-jährige Marlene aus Dresden. Eva (15 Jahre) aus Zweenfurth fand das Wochenende "super interessant". Sie genoss es besonders, gemeinsam mit anderen Jugendlichen kreativ werden zu können.
Organisiert wurde die Veranstaltung vom Ökumenischen Informationszentrum, der Friedrich- Ebert-Stiftung und den DresdnerJugendstellen der katholischen, evangelischen und methodistischen Kirche. Gerade diese Zusammenarbeit, die über den innerkirchlichen Bereich hinausreichte, empfanden die christlichen Teilnehmer als sehr belebend.
Landtagspräsident Erich Iltgen, der die Schirmherrschaft für das Wochenende übernommen hatte, ermutigte die Jugendlichen in seinem Grußwort, gesellschaftliche und politische Verantwortung zu übernehmen. Mit Blick auf seinen baldigen Ruhestand sagte er den Jugendlichen: "Ich würde mich freuen, von euch einmal regiert zu werden!"