Jetzt 4 Wochen kostenfrei Tag des Herrn lesen!

Jesus wartet auf die Menschen

Wallfahrt am Weltgebetstag um geistliche Berufe

Erfurt / Heiligenstadt. Zu einer Wallfahrt um geistliche Berufe hatte das Bistum Erfurt für Sonntag, den 3. Mai eingeladen. Der Weg führte von der Kirche in Uder zum Schönstattzentrum in Heiligenstadt.

Gemeinsam auf den Weg gemacht: Ministranten, Familien mit Kindern Ordensschwestern und viele Priester waren unterwegs.

Priester, Ordensleute und Familien mit Kindern zogen betend und singend von Uder nach Heiligenstadt. Ihr gemeinsames Anliegen am Sonntag des guten Hirten war das Gebet um geistliche Berufungen für das Bistum Erfurt. Organisiert wurde die Wallfahrt von Pfarrer Egon Bierschenk, dem Beauftragten des Bistums für die geistlichen Berufe, in Zusammenarbeit mit Pfarrer Eberhard Jacob aus Uder und seiner Gemeinde sowie den Schönstätter Marienschwestern in Thüringen. "Es freut mich, dass Christen aller Altersstufen sich von der Idee der Wallfahrt begeistern ließen und trotz des ungewissen Wetters an der Wallfahrt teilnahmen. Zudem waren einige Jugendliche unter uns, die sich für einen geistlichen Beruf interessieren", sagt Pfarrer Egon Bierschenk.


Gott wartet auf die Antwort des Menschen

Für den jungen Seelsorger war es zudem eine eindrucksvolle Erfahrung, wie sich alle gemeinsam und betend auf den Weg gemacht haben. So wurde deutlich, Berufung, das geht uns alle an. Diesen Aspekt griff Weihbischof Reinhard Hauke in seiner Predigt zur abschließenden Vesper im Kleinen Paradies auf.

Mit Blick auf eine spätgotische Darstellung des "Christus in der Rast" - einer mystische Form der Betrachtung, die Christus auf dem Leidensweg sitzend und wartend zeigt - hob Reinhard Hauke hervor, dass es Christus ist, der auf die Antwort des Menschen wartet. "Wir sind aufgefordert darüber nachzudenken, was Christus für uns getan hat. Er wartet darauf, dass wir eine Reaktion zeigen, eine Antwort geben", sagte der Weihbischof. Dabei könne die Antwort im Ja zum Ehepartner bestehen oder in der Überlegung, ob es nicht ein Beruf in der Kirche ist, zu dem der Mensch aus ganzem Herzen Ja sagen möchte.

Ja gesagt haben unter anderem die beiden Priester, Jugendpfarrer Marcellus Klaus und Kaplan Timo Gothe. Beide gaben während des Pilgerweges über ihren Dienst und ihr Leben als Geistliche Auskunft. Ja sagte auch Schwester Maria Elisabeth Goldmann aus Bestwig in Westfalen. Die gebürtige Eichsfelderin sprach bei der vierten Station zum Stichwort "Sende mich". Schwester Maria Elisabeth betonte, dass dieses sich von Gott senden lassen, Kräfte freisetzt. Sie sagte weiter: "Das erlebe ich immer wieder bei Menschen, die sich ganz auf ihn einlassen und das erlebe ich auch an mir. Als ich mich vor über 20 Jahren entschieden hatte, zu den Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel zu gehen, da war ich frei und froh und ich kann sagen: das bin ich auch heute noch. Ich war frei und froh, weil ich mich mit aller Kraft und Energie auf diesen Weg begeben konnte, der mir so viele Möglichkeiten gibt, Gott zu begegnen und ihn für andere erfahrbar zu machen. Und weil ich darauf vertraue, dass er überall ist."


Berufung heißt Mut, manches anders zu machen

Ja zu Gott sagte auch Anne Rademacher, die als Gemeindereferentin in Erfurt tätig ist. Sie machte deutlich, dass ein Beruf in der Kirche immer auch ein "Mut zu mehr" ist, ein Mut anderes zu wagen, ein Mut nicht alles so wie die anderen zu tun.

Neben der Berufungswallfahrt feierten Freunde und Mitglieder der Schönstattbwegung das Kirchweihfest ihrer Kapelle in Heiligenstadt. Sie steht unter dem Patronzinium "Maria - Mutter und Erzieherin". Ein Fest, dessen inhaltliche Aussage für Schönstatt wesentlich ist, das es im liturgischen Kalender allerdings nicht gibt. Daher wurde festgelegt, das Kirchweihfest immer am ersten Sonntag im Mai zu feiern, der in diesem Jahr mit dem Weltgebetstag um geistliche Berufe zusammenfiel.

Von Holger Jakobi

Aktuelle Empfehlung

Der TAG DES HERRN als E-Paper - Jetzt entdecken!

Aktuelle Buchtipps