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Gebet für Opfer und Angehörige

Notfallseelsorger leisteten Verletzten des Zugunglücks von Hordorf Beistand

Oschersleben (tdh/epd). Angesichts der furchtbaren Zugkatastrophe in Hordorf nahe Oschersleben, bei der in der Nacht vom 29. zum 30. Januar zehn Personen starben und einige schwer verletzt wurden, beten die Christen für die Opfer, ihre Hinterbliebenen und alle beteiligten Helfer.

"Nach dem schrecklichen Zugunglück in Hordorf stehen auch wir katholischen Christen vor der Frage nach dem ,Warum?‘", so Generalvikar Raimund Sternal in einer ersten Stellungnahme. "Wir wissen keine Antwort. Wir blicken ratlos auf das Geschehene. Es fällt schwer, Worte zu finden. Die richtigen Worte. Manchmal ist es wohl auch besser zu schweigen."

Zugleich bittet der Generalvikar alle katholischen Christen im Bistum um ihr persönliches und gemeinsames Gebet für alle am Unfall Beteiligten. "Wir wollen beten für die Verstorbenen, für die Verletzten und für alle, die von diesem Unglück betroffen sind. In unsere Gebete schließen wir auch alle die mit ein, die am Unfallort geholfen haben und das dort Erlebte sicher noch lange mit sich tragen müssen", so der Generalvikar. "Wenn wir beten, bringen wir unsere Not vor Gott. Wir hoffen, dass er in unserem Leid bei uns ist, dass er uns Kraft schenkt, das Unerklärliche auszuhalten."

Ähnlich wie Sternal reagierten auch Landesbischöfin Ilse Junkermann von der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und Kirchenpräsident Joachim Liebig von der Evangelischen Landeskirche Anhalts auf das Zugunglück. Bischöfin Junkermann nahm bereits am 30. Januar am Nachmittag an einem am Unfallort anberaumten Gottesdienst für die Opfer teil. Bischof Gerhard Feige weilte zu dem Zeitpunkt in Frankreich.

Unter denen, die unmittelbar in der Unfallnacht vor Ort geholfen haben, war Rettungssanitäter Markus Dölle (46) vom Deutschen Roten Kreuz in Oschersleben, der auch zur Gemeinde St. Marien in Oschersleben gehört. Was die Helfer am Unfallort erwartete, sei "harter Tobak" für die Einsatzkräfte von DRK und Feuerwehr gewesen, sagte Dölle. Der katholische Christ gehört auch dem regionalen Notfallteam an. Kollegen aus dem Team seien als Notfallseelsorger vor Ort gewesen, um den Opfern, aber auch den Helfern Beistand zu leisten. Selbst einer der Ersthelfer von den Bewohnern aus Hordorf, der sicher kein Christ sei, habe gesagt, dass er nur mit der Hilfe von oben den Opfern habe beistehen können, so Dölle. Der Rettungssanitäter wünscht sich auch für sich selbst für die nächsten Tage einen Trauergottesdienst.

Der Oscherslebener Pfarrer Christoph Sperling hatte am Unfallabend selbst nichts von den Geschehnissen in Hordorf erfahren, wie er auf Anfrage sagte. Wenige Stunden später aber habe die Gemeinde in Oschersleben in ihrem Sonntaggottesdienst für die Opfer, ihre Angehörigen und die vor Ort tätigen Helfer gebetet.

Neben weit mehr als 100 Polizisten und Rettungskräften waren in der Unfallnacht sechs Notfallseelsorger aus dem Bördekreis zur Unglücksstelle geeilt. Weitere Notfallseelsorger standen Angehörigen bei, als ihnen die Todesnachrichten überbracht wurden. Auch der für die Magdeburger Polizeidirektion zuständige evangelische Polizeipfarrer Friedrich Wegener, der evangelische Bundespolizeipfarrer Burkhard Schulz sowie die evangelische Landespolizeipfarrerin und Beauftragte für Notfallseelsorge in Sachsen-Anhalt, Thea Ilse, waren beteiligt.

Für den 5. Februar, 11 Uhr, ist im Halberstädter Dom eine Trauerfeier geplant. Dabei soll auch für die Opfer, ihre Angehörigen und die Helfer gebetet werden.

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