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Kardinal vermittelt neue Maria

Nach dem Diebstahl des Gnadenbildes hat die Stiftskirche Neuzelle nun ein neues

Neuzelle. Die Stiftskirche hat durch Vermittlung von Kardinal Joachim Meisner eine neues Gnadenbild erhalten. Im April 1991 war das ursprüngliche Bild gestohlen worden.

Durch Vermittlung von Kardinal Joachim Meißner erhielt die Wallfahrtskirche in Neuzelle ein neues Gnadenbild. Es handelt sich um eine Ikone der

Die Nacht vom 18. zum 19. April des Jahres 1991 war keine gute für die Wallfahrtskirche in Neuzelle. Diebe hatten sich, nicht zum ersten Mal, gewaltsam Eintritt in das Gotteshaus verschafft. Neben dem Kreuz aus dem Drehtabernakel, dem Altarkreuz, dem Dreifaltigkeitsbild, zwei kostbaren Urkunden der Josefsbruderchaft aus der Josefskapelle wurde das Gnadenbild "Unserer Lieben Frau von der immerwährenden Hilfe", eine Kopie, gestohlen. Die Originalikone aus dem 14. Jahrhundert befindet sich in San Alfonso in Rom.

Es gibt eine Überlieferung aus dem 16. Jahrhundert zu dem Originalbild. Danach soll ein Kaufmann das wundertätige Bild aus einer Kirche auf der Insel Kreta entwendet haben. Er versteckte es unter seinen Waren und machte sich auf den Weg nach Westen. Die göttliche Vorsehung ließ ihn einen heftigen Sturm heil überstehen und an sicherer Küste landen.

Der reuige Dieb wollte Bild zurückbringen lassen

Nach ungefähr einem Jahr erreichte er Rom mit seinem gestohlenen Bild. Dort wurde er schwer krank. Er hatte einen Freund, der sich um ihn kümmerte, und in seiner Todesstunde enthüllte er diesem das Geheimnis des Bildes. Er bat ihn, es in eine Kirche zu bringen.

Auf abenteuerliche Weise kam das Originalbild der Muttergottes am 27. März 1499 in die Kirche des heiligen Matthäus in Rom. Dort wurde es in den folgenden 300 Jahren verehrt. Auf diese Weise begann der zweite Teil der Geschichte des Gnadenbildes, und die Verehrung der Mutter von der Immerwährenden Hilfe begann, sich in der Stadt Rom zu verbreiten. Dies setzte sich über Stadtund Landesgrenzen fort.

Im Jahr 1894 kam eine Kopie dieses Bildes auf Initative des damaligen Pfarrers Reinhard Jende nach Neuzelle. Grund war die Errettung der Neuzeller Kirche von dem Brand, der am 2. September 1892 das Klausurgebäude vernichtete und schon auf die Kirche übergegriffen hatte. Diese wäre um Haaresbreite abgebrannt. Der Dachstuhl hatte bereits Feuer gefangen, welches jedoch gelöscht werden konnte.

Der Dachstuhl der Kirche hatte bereits Feuer gefangen

Diese Rettung der Pfarrkirche wird der erbetenen Fürsprache und Hilfe der Gottesmutter zugeschrieben, da die Kirchenfenster der Nordseite, die schon Feuer gefangen hatten, abgelöscht werden konnten, als der Wind plötzlich drehte.

Nach dem Diebstahl 1991 wurde das gestohlene Bild vorübergehend durch ein einfaches Mutter-Gottes-Bild in einem provisorischen Holzrahmen ersetzt. Der damalige Pfarrer von Neuzelle, Johannes Magiera, erhielt - vermittelt über einen polnischen Pfarrer - aus Polen dieses Marienbild.

Bis heute hat sich der Dieb des Bildes nicht gemeldet

Die Hoffnung, dass sich das ursprüngliche Bild wieder einfindet, erfüllte sich bis heute nicht. Daran, dass sich, wie im 16. Jahrhundert, ein reuiger Dieb bei Pfarrer Ansgar Florian im Pfarrhaus meldet, glaubt dieser nicht.

Inzwischen hat die Neuzeller Stiftskirche eine neue Kopie des römischen Gnadenbildes. Pfarrer Florian: "Durch die Großherzigkeit einer Stifterin wurde unserer Wallfahrtskirche dieses Votivbild jetzt neu geschenkt. Das geschah auf Vermittlung des mit Neuzelle sehr verbundenen Kölner Erzbischofs Kardinal Joachim Meisner. Auf einer persönlichen Wallfahrt hierher hörte er von dem Diebstahl. Aus Dankbarkeit für die Zeit in den Jahren 1961 und 1962, in denen er sich im Neuzeller Pastoralseminar auf die Priesterweihe vorbereitete, begab er sich auf die Suche nach einer würdigen Kopie des Gnadenbildes." Inzwischen ist das Bild feierlich gesegnet worden. Pfarrer Florian sagt: "Jetzt steht es da und verbindet als Zeichen einen dreifachen Dank: zuerst den ursprünglichen Dank der Pfarrgemeinde für die Errettung der Kirche beim Brand 1892, zweitens unseren aktuellen Dank für das Geschenk dieses neuen Votivbildes und drittens den persönlichen Dank von Stifter und Vermittler, auch stellvertretend für die vielen Wallfahrer, denen durch die Fürsprache der Muttergottes immer wieder auf vielfältige Weise Gottes Gnade zuteil wurde und wird."

Und inzwischen sind auch die Sicherheitsvorkehrungen in der Stiftskirche massiv verstärkt worden, wodurch das Marienbild jetzt sicher ist.

Von Raphael Schmidt

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