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Hobby im Dienst der guten Sache

Gerhard Wölki unterstützt mit der Herstellung von Foto-Karten die Partnerschaftsaktion Ost

Halberstadt (ep). Mit Spendeneinnahmen für selbst gestaltete Karten unterstützt Gerhard Wölki die Partnerschaftsaktion Ost. Zeitlebens hat sich der katholische Christ in der Gemeinde engagiert.

Gerhard Wölki

Nicht wenigen ist er von den Bistumswallfahrten zur Huysburg bekannt: Gerhard Wölki ist dort stets mit einem Stand vertreten, an dem er zugunsten der Partnerschaftsaktion Ost Karten anbietet. Auf diese Weise stellt der gerade 80 Jahre alt gewordene Halberstädter Katholik ein Hobby in den Dienst der guten Sache. "Seit es nach dem Krieg Fotoapparate gab, fotografiere ich", erinnert sich Wölki. "Damals gab es natürlich nur Schwarz-Weiß-Filme. Später habe ich vereinzelt auch Dias gemacht."

Für die Karten, die er gegen eine Spende von 50 Cent zugunsten der Arbeit der Partnerschaftsaktion Ost für Menschen in Osteuropa abgibt, verwendet Wölki Fotos mit unterschiedlichsten Motiven: Johannes Paul II., den er bei einer Romreise fotografierte, der (Roll-) Stein von Helfta als Ostermotiv, aber auch Blumenmotive.

Wölki ist neben der Wallfahrt auch bei anderen Gelegenheiten mit seinem Angebot präsent. "Über 2000 Euro konnte ich 2010 so der Partnerschaftsaktion Ost zur Verfügung stellen", sagt Wölki, der die Kosten nach eigenen Angaben weitgehend selbst trägt.

Wölki stammt aus Heilsberg in Ostpreußen. Als katholisches Kind erlebte er dort Auseinandersetzungen der Gemeinde mit den Nazis um die Fronleichnamsprozession, wie er sich erinnert. 1947 musste die Familie die Heimat verlassen und kam nach Dingelstedt nahe der Huysburg. "Viele meines Alters wurden nach Sibirien verschleppt. Ich hatte Glück", sagt Wölki dankbar. Als katholischer Jugendlicher erlebte er die Anfeindungen durch den SED-Staat.

Angeregt von seinem Pfarrer trat er in die Ost-CDU ein. So konnte er zum Beispiel mit dafür sorgen, dass die Gemeinde Fasching feiern konnte. Nach dem Abitur blieb ihm ein Germanistik-Studium verwehrt. Zunächst arbeitete er ein Jahr im Kupferbergbau in Eisleben, später bei der Stadt Halberstadt in der Verwaltung. Berufsbegleitend absolvierte er ein Ökonomie-Studium und fand eine Anstellung in der Agrar-Ingenieurschule für Tierzucht in Wernigerode. Als diese nach 1990 Fachhochschule Harz wurde, konnte er den Bereich Finanzen und Besoldung als Leiter übernehmen, den er bis zur Rente innehatte. "Das waren meine besten sechs Arbeitsjahre", sagt Wölki.

Neben der Berufsarbeit war Wölki immer aktives Gemeindemitglied, wie er berichtet. "Seit 62 Jahren bin ich mit unserem Chor verbunden", sagt er. Zwischenzeitlich, als der Chorleiter zu den Bausoldaten musste, hätten seine Frau und er auch mal den Chor am Leben erhalten. Rund 30 Jahre war Wölki auch im Pfarrgemeinderat tätig. Seit dem Rentenalter organisierte er zehn Jahre lang die kirchenmusikalischen Konzerte in der St.-Andreas-Kirche.

Wölki hat eine Tochter und einen Sohn, die beide mit ihren Familien in Halberstadt wohnen. Vor zwei Jahren konnte er mit seiner Frau Selma Goldene Hochzeit feiern.

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